1. Nächtliche Begegnung Teil 01


    Datum: 23.09.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: bydornhai

    es für mich klar: Die Frau ist allem Anschein nach durchaus an einer Kontaktaufnahme interessiert! Warum kann ich sie nicht einfach ansprechen? In Gedanken gehe ich mögliche Sätze durch: „Fährst du öfters mit diesem Bus?", „Heiß hier drin, nicht wahr?", „Entschuldige, weißt du wie spät es ist?"... Ein Satz plumper und peinlicher als der andere... Verdammt, vielleicht ist das hier eine Riesenchance! Und ich bin drauf und dran, sie zu vergeigen. Ich habe zu schwitzen begonnen. Es ist einfach immer das gleiche mit mir. Als ich die Berührung spüre, zucke ich unwillkürlich zusammen. Ihr rechtes Bein ist gerade ganz leicht gegen mein linkes gestoßen. Nur die dünne Stoffschicht meiner Leinenhose war zwischen unseren Beinen. Natürlich war es ein Versehen, auf jeden Fall nicht Absicht, aber die Wirkung ist trotzdem elektrisierend. Jetzt wieder, und sogar etwas kräftiger! Kann das wirklich Zufall sein? Ich spähe zu ihr, doch sie ist abgelenkt und blickt in die andere Richtung. Also wohl doch Zufall! Ich glaube, ich sollte bald mal zu einem Psychiater mit meinen Wahnvorstellungen. Während ich mir die wildesten Dinge zusammenfantasiere, hat die junge Dame wahrscheinlich nicht mal meine Existenz registriert. Ich muss mich auch ein wenig ablenken und schaue nach rechts aus dem Fenster hinaus. Häuser ziehen vorbei. Dann stehen wir eine Zeitlang an einer roten Ampel, dann wieder Häuser. Die Eintönigkeit ist beruhigend. Dann spüre ich, wie ihr Bein zum dritten Mal kurz an meines stößt. ...
     Die Berührung ist angenehm, aber auch verunsichernd. Noch immer weiß ich nicht, ob das alles reiner Zufall ist, oder ob die Frau irgendetwas von mir möchte. Jetzt hat sie den Kopf wieder zu mir gedreht und betrachtet mich. Stur blicke ich nach vorne. Warum muss ich so verdammt schüchtern sein? Sie sieht mich noch immer an. Nach wie vor gebe ich vor, nichts zu bemerken, aber sie wendet den Blick nicht ab. Und plötzlich höre ich eine Stimme. Ihre Stimme. „Ist alles okay?" fragt sie. Langsam wende ich mich ihr zu. „W...was?" frage ich unsicher. „Ist alles okay?", wiederholt sie und sieht mir nun direkt ins Gesicht, ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Ihre Stimme ist sanft, der Tonfall liebevoll. Ich räuspere mich. „Ja, natürlich -- alles bestens!" sage ich. „Sicher?" fragt sie nach, die Stirn leicht gerunzelt. Jetzt breitet sich das Lächeln in ihrem Gesicht aus, freundlich, offenherzig - aber liegt darin nicht auch ein wenig Spott? Macht sie sich etwa über meine Unsicherheit lustig? "Ja ja, natürlich!" entgegne ich nochmal hastig. SHIT! Das klang viel unfreundlicher als beabsichtigt. Ihr Lächeln verschwindet, sie wendet sich ab. Was bin ich nur für ein verstockter Vollidiot! Ich habe ihr signalisiert, dass sie mich in Ruhe lassen soll. Aber genau das will ich doch nicht! Sie hat mich offen zur Kommunikation eingeladen, und was tue ich? Ben wären sicher zehn verschiedene lässige Sprüche als Reaktion auf ihre Frage eingefallen. Hätte ich doch nur ein bisschen was von Bens ...
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