1. Nächtliche Begegnung Teil 01


    Datum: 23.09.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: bydornhai

    ich sie unauffällig von der Seite mustern. "Karibisch" ist das erste Wort, das mir einfällt... Es ist eine junge Frau von vielleicht 25 Jahren mit kaffeebrauner Haut, langen dunklen Locken und feinen Gesichtszügen. Ein luftiges weißes Sommerkleid umgibt ihre schlanke und zierliche Figur. Es endet ein gutes Stück oberhalb ihrer Knie, sodass nicht wenig von ihren makellosen Beinen zu sehen ist. Welch ein Anblick! Mein Herz schlägt schneller. Zumindest in dieser Hinsicht ist der Abend doch noch ein echter Volltreffer geworden. Ich hoffe inständig, dass diese exotische Schönheit so lange wie möglich an meiner Seite sitzen bleibt. Mir ist klar, dass wir einander ignorieren werden -- wahrscheinlich wird sie gleich ihr Handy zücken und darauf eintippen und herumwischen wie alle meine bisherigen Sitznachbarinnen. Aber trotzdem fühle ich mich in diesem Moment einfach wohl und mein Frust ist fürs Erste vergessen. Der Bus fährt weiter, und meine Prognose ist falsch: Sie zückt weder Handy noch sonst etwas, sondern sitzt einfach nur da. Während ihre feingliedrigen Hände auf ihrem Schoß ruhen und ein Ledertäschchen festhalten, schweift ihr Blick im Bus herum. Vielleicht fragt sie sich, wo sie hier hineingeraten ist. In diesem Bus voller Proleten und Saufköpfe scheint sie ja tatsächlich fehl am Platz. Ganz bestimmt kommt sie aus keiner Kneipe. Viel eher von einem Ball, oder gar aus der Oper. Jetzt dreht sie den Kopf nach rechts, woraufhin ich meinen verstohlenen Blick schnell von ihr ...
     abwende. Ich habe den Eindruck, dass sie mich von der Seite mustert. Vielleicht täusche ich mich aber, und sie will nur aus dem Fenster blicken. Mit klopfendem Herzen starre ich geradeaus. Verdammt, schon wieder diese Nervosität! Aus den Augenwinkeln beobachte ich, wie sie sich wieder abwendet und nach vorne schaut. Nun riskiere ich es wieder, meinen Kopf ganz leicht zu ihr zu drehen. Ihr Gesichtsausdruck ist ernst, ihre Augen hellwach. Sie scheint sich für alles zu interessieren, was um sie herum vorgeht. Ohne meinen Kopf zu bewegen, schiele ich hinab zu ihren Brüsten. Ihr züchtiges Dekolleté gibt nicht viel frei, aber was ich darunter erahne, passt gut zum Rest dieser Traumfrau. Jetzt scheint sie mir einen kurzen Blick zuzuwerfen. Hat sie meine Stielaugen etwa doch bemerkt? Schnell wende ich mich wieder ab und tue so, als studiere ich das Muster auf der Sitzlehne vor mir. Nun fällt mir noch etwas auf: Sie sitzt ein kleines bisschen zu nahe bei mir. „Zu" nahe natürlich nicht für meinen Geschmack, aber im Vergleich zur Norm. Üblicherweise nützen zwei einander fremde Menschen auf eng begrenztem Raum instinktiv die maximale verfügbarer Distanz aus, auch wenn es sich nur um ein paar Zentimeter handelt. Doch diese Frau hat sich sehr nahe an die unsichtbare Trennlinie zwischen uns beiden positioniert. Unsere Beine sind höchstens eine Handbreite voneinander entfernt. Ich schaue wieder gerade nach vorne, und erneut dreht sie sich zu mir und beobachtet mich von der Seite. In dem Moment ist ...
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