1. Nächtliche Begegnung Teil 01


    Datum: 23.09.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: bydornhai

    schlagfertiger Art - dafür würde ich sogar gern meinen Waschbrett- gegen seinen Bierbauch eintauschen. Wäre doch nur das Eis gebrochen, wir befänden uns jetzt sicher schon in einem netten Geplauder, in einem spielerischen nächtlichen Sommerflirt. Irgendwann würde ich sie fragen, ob ich sie mal auf einen Kaffee einladen darf, vielleicht würden wir Nummern tauschen... Und selbst wenn nicht, wäre es auch nicht tragisch - dann hätte ich wenigstens eine schöne Erinnerung an diese Begegnung und nicht nur das Gefühl, wiedermal grandios versagt zu haben. Ich presse immer wieder meine Zähne zusammen und starre aus dem Fenster. In dem Moment würde ich am liebsten von dieser Welt verschwinden. Jetzt fahren wir schon fast zehn Minuten. Ein Drittel der der Fahrt ist vorbei, der Bus leert sich allmählich wieder. Wahrscheinlich wird sie auch bald aussteigen, mich keines Blickes mehr würdigen, und dann ist mein Elend perfekt. Kann ich an der Sache noch etwas retten? Endlich gebe ich mir einen Ruck, drehe meinen Kopf zu ihr - so deutlich, dass sie es mitkriegen muss, fast trotzig. Diesmal ist es sie, die geradeaus schaut und so tut, als bemerke sie nichts. Zu spät, denke ich mir, ich habe alles verbockt. Kraftlos sinke ich in mich zusammen. Selber schuld. Minuten vergehen, der Bus hält, weitere Leute steigen aus. Die Schönheit bleibt sitzen. Wenigstens den Duft kann ich noch für ein paar Momente genießen, denke ich mir und atme tief ein. Ich schließe die Augen... Und schließlich, als ich ...
     längst nicht mehr damit rechne, folgt die unerwartete Wendung: Ihr Bein stößt wieder an meines. Diesmal noch stärker als zuvor, geradezu fordernd. Zufall ausgeschlossen. Eine Sekunde lang erstarre ich, dann wende ich mich ihr zu. Sie schaut mich direkt an und kichert leise. Sie sieht sehr süß dabei aus. Automatisch breitet sich auch auf meinem Gesicht ein Lächeln aus. Die Mauer meiner Schüchternheit bekommt Risse... Ich bringe zwar kein Wort heraus, aber das macht nichts, wir lächeln uns einfach an. Ich spüre ein Kribbeln im Bauch... Dann werde ich doch noch einmal etwas wenig unsicher, drehe mich leicht weg - sofort stößt wieder ihr Bein an meines, was wohl bedeutet: Hey, bleib hier! Jetzt genießen wir beide das Spiel, diesen Flirt ohne Worte. Unverwandt schaut sie mir in die Augen. Ihr Lächeln ist noch breiter, und es ist wieder ansteckend. Plötzlich geht alles so spielend leicht, alles ist so selbstverständlich. Andere Fahrgäste könnten uns in dem Moment für zwei frischverliebte Turteltäubchen halten. Und was dann folgt, kann ich ohne Übertreibung als die schönsten Augenblicke meiner bisherigen zwanzig Erdenjahre bezeichnen. Sie schaut mir weiterhin in die Augen, ihr Lächeln weicht allerdings einem ernsten, fast nachdenklichen Blick. Was kommt jetzt? Sie schlägt die Augen etwas nieder. Dann spüre ich eine Berührung an meinem Bein. Kurz zucke ich zusammen. Ich blicke an mir herunter. Ihre zarte, kaffeebraune Hand streicht langsam über die Seite meines Oberschenkels. Sie ...
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