Die vergessene Buchung
Datum: 26.08.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Rollenspieler72
ein wenig gedreht, ich wäre nicht mehr Herr meiner Zunge gewesen und hätte sie ihm hemmungslos in den Mund geschoben. Jetzt begriff ich, wie stark er sich beherrschen, ja sogar leiden, musste. Und auch ich musste erst einmal wieder herunterkommen. Also beschloss ich, dass Spiel kurz zu unterbrechen und gab mich ganz der Unterhaltung hin. Doch dann schloss auf einmal die Bar und ich schaute auf die Uhr. Konnten wirklich schon über fünf Stunden vergangen sein? Wie selbstverständlich gab ich ihm meine Hand und wir gingen zwischen Strand und Pool zurück zu unserem Zimmer. "Unser" Zimmer. Erstaunlicherweise klang das für mich völlig normal. Es schien mir eine Selbstverständlichkeit zu sein. Natürlich war es "unser" Zimmer - genau wie es "unser" Bett war, in dem wir diese und die nächsten fünf Nächte nebeneinander liegen würden. Mit einem Mal wurde ich mir der Situation wieder bewusst. Wie sollte ich mich jetzt weiter verhalten? Mein Spiel wieder aufzunehmen war nicht nur ihm gegenüber unfair - ich würde es wohl selbst nicht mehr lange durchhalten, ohne über ihn herzufallen - oder? Sie gab mir ihre Hand und mir wurde klar, dass wir auf alle Umstehenden wie ein Liebespärchen wirken mussten. Doch mir war das egal. Ich genoss ihre Nähe und das Gefühl ihrer Hand in meiner. Wie gern hätte ich sie einfach zu mir herangezogen und sie geküsst. Ja, ich wollte, dass wir ein Liebespärchen sind. Aber nach dem Auftritt am Nachmittag konnte ich da unmöglich etwas machen. Aber vielleicht...? ...
"Nein, mach dir keine Hoffnungen, genieße nur den Augenblick.", versuchte ich mich selbst zu beschwören. Viel zu schnell standen wir vor der Zimmertür und schlagartig fiel die Magie des Augenblicks ab. Unbeholfen ließ ich die Magnetkarte durch den Türöffner gleiten und hielt ihr die Tür auf. Ich fühlte mich nervös wie ein Schulkind, ständig darauf bedacht, keinen Fehler zu begehen und voller Erwartung auf das, was da kommen mochte. Doch eigentlich erwartete ich doch nichts - oder? Ich spürte den schlagartigen Wechsel seiner Stimmung sofort. In dem Moment, in dem er die Tür öffnete, war von dem entspannten, ungezwungenen Luke nichts mehr zu sehen. Und ich war wahrscheinlich schuld daran. Doch was sollte ich tun? Sollte ich ihm Hoffnungen machen und den Abend mit dem Inhalt der Minibar ausklingen lassen? Doch war ich auch zu mehr bereit, wenn er dabei doch schwach werden würde? Oder sollte ich einfach ins Bett wandern und den eigentlich schönen Abend mit dieser gedrückten Stimmung beschließen? Obwohl es mir gar nicht gefiel, entschied ich mich für die letzte Variante. Zu groß empfand ich das Risiko im anderen Fall. In welche Richtung auch immer, die Situation würde eskalieren, würde nicht mehr meiner Kontrolle unterliegen. Die Stimmung von vorhin konnte ich nicht mehr zurückbringen. Obwohl: Vielleicht ließ sich aus dem Zubettgehen ja noch etwas machen... Wir traten in das Zimmer ein, und Nicole hauchte mir einen Kuss auf die Wange. Wesentlich flüchtiger als vorhin, viel weniger ...