1. Proterogania 02


    Datum: 06.08.2018, Kategorien: Fetisch Autor: by_Faith_

    die gepolsterten Dummys ein, als hinge sein Leben davon ab. Er musste an die unzähligen Kinder denken, die ihm tagtäglich auf der Promenade über den Weg liefen und an die Mütter, die in den Nebenräumen trainierten. In Ariu loderte eine rätselhafte Sehnsucht, diese schwachen und doch unglaublich wertvollen Lebewesen beschützen zu müssen. Da hier in der Kolonie keine Gefahr drohte, die er mit seinen rohen Kräften bekämpfen konnte, ließ er die überbordende Energie an den gepolsterten Dummys und den Schlagpolstern aus, die ihm sein Trainer entgegenstreckte. »Das Reicht für heute«, sagte sein Trainer. »ES REICHT!«, schrie er, weil Ariu nicht aufhörte, Schläge und Tritte zu verteilen. Ariu ließ die Arme sinken und schaute seinen Trainer mit Kampfeslust an. »Lasse dich nie von deinen Gefühlen kontrollieren«, sagte sein Trainer, »jeder Schlag muss eine bewusste Aktion sein. Aber das lernst du in der Grundausbildung, bis es dir in Fleisch und Blut übergeht.« »Was für eine Grundausbildung?«, fragte Ariu. »Beim Militär«, antwortete sein Trainer, »so ein Energiebündel wie du, kann bestimmt kaum auf das nächste Schiff warten.« »Nein, also, Doch«, sagte Ariu. Natürlich entgingen ihm die offensichtlichen und versteckten Werbebotschaften des Militärs nicht, die gezielt dort platziert waren, wo sich überwiegend junge Männer aufhielten. Ariu hatte nie ernsthaft in Erwägung gezogen, sich freiwillig zu melden. Er musste an Umai und seine Kriegsverletzungen denken. Umai hatte noch Glück gehabt, ...
     denn die wenigsten kamen von den Schlachtfeldern zurück und nur ein Teil von ihnen war noch im Vollbesitz ihrer körperlichen und geistigen Kräfte. Ohne weiter über eine Militärlaufbahn nachzudenken, ging er frisch geduscht auf die Promenade und ließ den Abend in einem Bistro ausklingen. Nicht selten flirteten Frauen mit Blicken in seine Richtung und Ariu erwiderte die Blicke. Zu mehr, als diesem Spiel ließ er es nie kommen. Er ließ allabendlich mehrere Gelegenheiten ungenutzt verstreichen. Insgeheim hoffte er, dass ihm Niru über den Weg lief und er fragte sich oft, wie es ihr seither ergangen war, fand aber nicht den Mut, sich nach wochenlangem Schweigen, bei ihr zu melden. Vermutlich war es besser, wenn sie ihm nicht über den Weg lief, denn sie hätte wohl kaum Verständnis für sein Verhalten. Ariu rechnete damit, dass sie längst von einem anderen Mann entjungfert worden war. Den Verlust ihrer Jungfräulichkeit bekümmerte Ariu nicht, aber der Gedanke, Niru im Arm eines anderen Mannes sehen zu müssen, ließ ihm das Herz bluten. Rückblickend betrachtet, war sein feminines Leben purer Stress gewesen. Er war davon getrieben gewesen, irgendwem gerecht werden zu müssen: den Kindern, den Liebhabern, der Gesellschaft oder den eigenen hohen Ansprüchen. Als Mann empfand er eine entspannende Gelassenheit, mit der er die Dinge treiben lassen konnte, ohne das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen. Die täglichen Gespräche im Tiefbahnhof gaben ihm das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun. Er bekam von ...
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