Die Praktikantin
Datum: 21.07.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
ich sie auf und nehme mein Jacke. Wir gehen in die Kneipe, in die ich sonst immer mit Martin gegangen bin. Kurz habe ich überlegt, ob das schon das passende Lokal dafür ist, um eine junge Dame auszuführen. Aber es ist schließlich keine Spelunke und Vera macht auf mich einen recht bodenständigen Eindruck. Und sie macht dann auch nicht den Eindruck, als würde sie sich in dem Lokal unwohl fühlen. "Auf die neue Praktikantin?", proste ich ihr zu, als wir am Tisch sitzen und mit dem ersten Bier anstoßen. "Auf meinen Lehrmeister. Ich glaube, ich habe es mit Dir richtig gut getroffen.", hält sie dagegen. "Du hast gesagt, Du gehst in die Berge?", frage ich, nachdem wir den ersten Schluck getrunken haben, um ein anderes Thema einzuschlagen. "Ja, ich gehe leidenschaftlich gerne wandern. Aber im Augenblick habe ich niemanden, der mich begleitet. Meine Mutter ist nicht mehr so gut zu Fuß und wie schon gesagt, Freund habe ich im Augenblick keinen.", antwortet sie recht offen. "Ich fahre am Wochenende nach Südtirol zum Wandern.", platze ich heraus. "Wohin dort? Südtirol kenne ich gut.", ist sie sofort begeistert. "Nach Sexten. Kennst Du das?" "Ja natürlich. Und was machst Du da?", ist ihre Neugier auch schon geweckt. "Ich wollte schon immer einmal den Alpinisteig machen. Und wenn ich es noch schaffe, würde ich am Sonntag einen leichteren Berg besteigen." "Nein, nicht wahr, den Alpinisteig willst Du machen. Das war immer schon mein Wunsch. Dieser zwar beschwerliche Weg entlang der ...
Frontlinie des Ersten Weltkrieges muss unglaublich sein.", schwärmt sie. Ich sehe ihr die Begeisterung echt an. Ihre Augen strahlen noch mehr als sonst, ihr Blick bekommt etwas Sehnsuchtsvolles und ich kann die Leidenschaft für das Wandern und Bergsteigen sehen. "Kann ich nicht mitkommen?", platzt sie nach einer kurzen Pause heraus und schaut mich mit unglaublich hoffnungsvollem Blick an. "Aber das geht doch nicht.", ist meine erste Reaktion. "Du bist also doch nicht alleine.", antwortet sie und es klingt furchtbar traurig. "Nein, das nicht, aber ich habe nur einen Zeltplatz reserviert.", erkläre ich meine Absage. "Was hast Du denn für ein Zelt?", will sie wissen. "Ein Dreimannzelt. Ganz etwas Einfaches. Ich brauche keinen Luxus.", sage ich fast entschuldigend. "Aber in einem Dreimannzelt hätten wir doch locker beide Platz.", wirft Vera ganz unsicher und schüchtern ein. Dabei schaut sie mich auch noch mit einem so treuen Hundeblick an, dass ich mir richtig schäbig vorkomme, sie nicht mitzunehmen. "Das würde Dir gar nichts ausmachen. Mit mir in so einem kleinen Zelt?", frage ich überrascht. "Es ist ja nur für zwei Nächte und nicht fürs ganze Leben. Bitte!", fleht sie mich regelrecht an. "Bist Du trainiert?", frage ich, "Der Alpinisteig hat es in sich." "Etwa zehn Stunden Marsch, ohne Aufenthalte, bergauf und bergab. Ich weiß. Das traue ich mir zu. Ehrlich!", bestätigt sie. "Und wie sieht das in der Firma aus, wenn wir zusammen in den Urlaub fahren?", ist mein Widerstand bereits beim ...