1. Die Praktikantin


    Datum: 21.07.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    Zeit oder willst Du schon wieder weglaufen?", sage ich lachend, um ihr zu zeigen, dass ich es scherzhaft meine. "Ich laufe ganz bestimmt nicht weg. Dazu liebe ich Dich zu sehr.", versichert mir Vera. "Na dann, leg los.", fordere ich sie auf. Vera legt sich wieder neben mich. Sie nimmt meine Hand, fast so als wollte sie mich festhalten, damit ich nicht davonlaufe. "Ich und mein Vater hatten in den letzten Jahren ein etwas angespanntes Verhältnis. Eigentlich wollte ich mit seinem Unternehmen nichts zu tun haben. Ich habe mein Studium nach meinen Wünschen und Vorstellungen ausgesucht und es dann auch durchgezogen. Ich habe mir von meinem Vater nicht dreinreden lassen. Das hat er noch irgendwie akzeptiert, auch wenn ich nicht ganz das studiert habe, was er sich für mich und sein Unternehmen vorgestellt hatte. Aber gut, das ging ja noch. Aber nach dem Studium ging das Theater dann wieder los. Er wollte mich in sein Unternehmen einbinden, ich wollte hingegen um die Welt reisen und erst einmal das Leben genießen. Aber dazu aber brauchte ich das Geld meines Vaters und nur deshalb habe ich mich auf dieses Praktikum eingelassen. Mein Vater hat wohl gehofft, dass er so die Liebe zum Betrieb in mir wecken kann. Ich kann Dir nicht sagen, ob es reine Verzweiflung seinerseits war oder ob er gewusst hat, wie die Sache am Ende ausgeht. Auf jeden Fall habe ich mich auf das Praktikum eingelassen und wollte es so schnell wie möglich hinter mich bringen.", beginnt sie zu erzählen. "Aber diesen ...
     Eindruck hast Du auf mich nicht gemacht. Ich war eher der Meinung, Dir würde die Sache Spaß machen. Habe ich mich da so getäuscht?", platzt es aus mir heraus. "Da bist wohl Du mir dazwischen gekommen.", grinst sie breit. "Ich?", frage ich deshalb recht überrascht. "Du hast mich so offen aufgenommen, Du hast mir gezeigt, wie schön es sein kann, wenn man seinen Job liebt und vor allem warst Du ein Beispiel, dass man sowohl arbeiten als auch reisen und Spaß haben kann. Ich könnte mir als Praktikantin keinen besseren Lehrer als Dich vorstellen. Du hast mich unterstützt, wo ich es gebraucht habe, Du hast mich aber vor allem auch selbstständig arbeiten lassen und mir so das Gefühl gegeben, dass ich etwas leiste, etwas alleine erreiche, ich hatte auf einmal ein Erfolgserlebnis und das war unglaublich schön. Und dann kam das Wochenende in den Dolomiten. Das war der schönste Urlaub, den ich je gemacht habe. Ich war in durchaus aufregenderen Gegenden auf dieser Erde, aber es hat nirgends so viel Spaß gemacht, wie mit Dir in Sexten. Du hast mir gezeigt, dass man selbst etwas aus seinem Leben machen muss und, dass man immer das Beste herausholen soll. Mit den einfachsten Mitteln, mit einem Zelt und ohne Luxus, waren wir unterwegs und doch war es für mich der schönste Ort der Welt. Thomas, Du hast mir in dieser kurzen Zeit nur mit Deinem Beispiel gezeigt, wie das Leben funktioniert.", erzählt sie weiter. "Und warum bist Du dann verschwunden?", frage ich ganz überrascht nach. "Als Grüner ...