Die Praktikantin
Datum: 21.07.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
umgehend zum Grund seines Besuches. "Ja, das stimmt. Aber dabei ist doch nichts auszusetzen? Oder steht irgendwo, dass das verboten wäre?", bestätige ich, da ich überhaupt keinen Grund sehe, unser Verhältnis zu leugnen. "Ich dulde das nicht in meiner Abteilung.", fährt er mich zu meiner Überraschung recht aggressiv an. "Aber Herr Grüner, die Beziehung ist einvernehmlich. Herr Müller hat mich nicht unter Druck gesetzt und oder meine Position als Praktikantin ausgenützt. Außerdem hat es sicher keine Auswirkungen auf unsere Arbeit. Im Gegenteil, ich denke, das ist einer guten Zusammenarbeit zwischen Herrn Müller und mir nur zuträglich.", mischt sich nun auch Vera recht beherzt ein. "Sie sind sowieso still. Von einer Praktikantin, die sich nach oben schläft, lasse ich mir schon gar nichts sagen.", fährt Grüner sie an. "Das hat mich hochschlafen überhaupt nichts zu tun. Herr Müller und ich verstehen uns sehr gut und es hat zwischen uns gefunkt.", kontert Vera selbstbewusst, "Oder sind sie etwa neidisch? Hätte ich mich an Sie heranmachen sollen?" "Sie sind fristlos entlassen. Packen Sie Ihre Sachen und verschwinden sie.", faucht er Vera regelrecht an. "Das können Sie nicht machen!", beharre ich. "Und wie ich das kann. Ich bin immer noch Abteilungsleiter.", weist mich Grüner zurecht. "Noch, Herr Grüner. Noch!", antwortet Vera auffallend leise und beginnt ihre Sachen zu packen. "Was soll das heißen, Sie unverschämte Göre?", ärgert sich Grüner und läuft dabei sogar rot an. Vera aber ...
packt nur ihre Sachen und kommt zu mir herüber. Sie streicht mir mit der Hand über die Wange und gibt mir einen Kuss. "Ich liebe Dich. Daran darfst Du nie zweifeln. Es wird alles gut. Vertrau mir!", meint sie und verschwindet. Ich habe nicht mehr die Gelegenheit, sie zu fragen, wie sie das meint. Dass sie mich liebt und, dass ich daran nicht zweifeln soll, ist ja noch verständlich. Aber der zweite Teil von dem, was sie gesagt hat, ist für mich ein völliges Rätsel. Auch ihre Drohung Grüner gegenüber verstehe ich nicht. Es war eindeutig eine Drohung und so wie sie es sagt, habe ich den Eindruck, sie ist nicht nur so aus Frust aus der Luft gegriffen. Aber wie sollte Vera in der Lage sein, Grüner zu drohen? Das ist für mich alles nicht verständlich. "Und Sie machen sich an die Arbeit!", fährt mich Grüner ganz genervt an und verlässt ebenfalls das Büro. Was war das jetzt? Ich glaube ich spinne. Grüner hat Vera einfach so auf die Straße gesetzt und ich soll jetzt wohl die ganze Arbeit alleine machen? Wie stellt er sich das vor? Darf er das überhaupt? So ein Idiot! Das schlimmste aber ist, dass Vera weg ist. Ohne sie fühle ich mich nur noch als halber Mensch. Siedend heiß fällt mir ein, dass ich keine Telefonnummer von ihr habe. Wie soll ich sie kontaktieren? Kapitel 6 Inzwischen ist Freitag. Vera ist immer noch nicht aufgetaucht. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe die ganze Woche sehnsüchtig auf einen Anruf gewartet. Jeden Tag habe ich gehofft, dass ich sie treffe, wenn ...