1. Das Geschenk


    Datum: 10.05.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    Juri. Er hat mein Problem immer noch nicht verstanden. "Gute Nacht", wünsche ich Juri. "Gute Nacht und viel Spaß, Ihr beiden", antwortet er. Während des Abendessens sind wir nicht mehr auf dieses Thema eingegangen. Nikita hat mir die ganze Zeit über, immer wieder einen schüchternen Blick zugeworfen. Da die beiden eine lange Reise hinter sich haben, brechen wir nach einem Whisky und einem kleinen Plausch recht früh auf, um ins Bett zu gehen. "Gute Nacht", meint auch Nikita. Sie wird bei Juris Anspielung leicht rot und drückt verschwörerisch meine Hand, an der ich sie beim Hochgehen zu den Zimmern festhält. Ihre Handfläche ist leicht verschwitzt. Nikita braucht meine Hand nicht, um leichter zu gehen, sie meine Nähe. Nur sie garantiert ihr, dass sie nicht zurück muss. Die Situation ist irgendwie absurd. Ich ziehe Nikita in mein Schlafzimmer und schließe die Tür. Mein Vorschlag, auf dem Sofa im Wohnzimmer zu schlafen ist bei beiden auf großes Unverständnis gestoßen. Dass Juri mich dazu überreden will, sie zu vögeln, wundert mich nicht. Er ist ein Mann und als Russe trotz aller westlichen Ausrichtung, immer noch ein Macho. Doch auch Nikita drängt darauf, bei mir schlafen zu dürfen. Wir betreten das Zimmer. Kaum habe ich die Tür hinter uns geschlossen, weise ich sie an, sich auf das Bett zu setzen und nehme neben ihr Platz. "Soll ich unten auf dem Sofa schlafen?", frage ich erneut. Ich beobachte genau ihre Reaktion. Sie ist verwundert und ihre Unsicherheit ist augenblicklich ...
     wieder da. Ich kann nicht anders und nehme sie in den Arm. Ich schaue ihr direkt in ihre wunderschönen Augen. Nikita ist eindeutig verwirrt. "In einem Moment umarmst du mich, im anderen stößt du mich von dir. Ich kenne mich nicht aus", jammert sie. Ich setze mich ihr gegenüber hin. Dann nehme ich sie links und rechts bei den Schultern und drehe sie zu mir her. Wir schauen uns direkt an. "Nikita, du bist eine unglaublich schöne Frau. Daran besteht absolut kein Zweifel. Mein Problem ist, dass du mir gehören sollst. Auch hier ist das Problem nicht, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mit dir zusammen zu sein. Es ist nur, du sollst über dich selbst bestimmen können und nicht einfach verkauft und verschenkt werden", beginne ich. "Aber ich will ja dir gehören. Wo ist dann das Problem", beteuert sie. "Du willst mit mir zusammen sein oder du willst mir gehören?", frage ich. "Wo ist da der Unterschied?", will sie wissen. Erneut schaut sie mich verständnislos an. "Da ist ein großer Unterschied." "Mach es doch nicht so kompliziert. Bitte! Ich tue alles was du willst", versichert sie. "Das machen bei uns alle. Dann muss es doch richtig sein. Warum alles kompliziert machen?" Ich ziehe sie näher zu mir her. Ich nehme ihr Kinn zwischen Daumen und Zeigefinger der rechten Hand und hebe das beschämt nach unten gesenkte Gesicht etwas an. Nun muss sie mir direkt in die Augen schauen. Sie tut es und ihr Blick ist flehend. Verdammt, wie komme ich da raus? Sie kennt es nicht anders und ist durch mein ...
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