1. Das Geschenk


    Datum: 10.05.2018, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    Das Geschenk "Juri, mein Freund, ich freue mich riesig, dich wiederzusehen", begrüße ich meinen Geschäftspartner. "Hallo Hans!", antwortet er. "Es ist richtig schön, nach so langer Zeit wieder einmal hier zu sein." Wir umarmen uns und klopfen uns dabei kumpelhaft auf den Rücken. Ich habe Juri seit über einem Jahr nicht mehr gesehen. Wir haben uns zwar täglich mehrfach geschrieben oder miteinander telefoniert, doch getroffen haben wir uns nicht. Umso mehr freut es mich, ihn endlich wieder bei mir in München begrüßen zu können. "Du hast mich tatsächlich reich gemacht", jubelt er. Juri lacht vergnügt, sein Strahlen reicht von einem Ohr zum anderen. Ich sehe ihm an, dass er sich ehrlich und aufrichtig freut. Unsere Partnerschaft hat sich durch Zufall ergeben. Über einen gemeinsamen Bekannten sind wir vor etwa zwei Jahren ins Gespräch gekommen. Juri produziert ganz spezielle Möbel aus versteinertem Holz. Auf seinem Besitz in Sibirien hat sein Vater vor etlichen Jahren einen versteinerten Wald aus der Urzeit gefunden. Ein Teil davon wurde zum Naturpark erklärt. Zuerst der Vater, dann aber vor allem Juri haben immer wieder Archäologen eingeladen, in dem Gebiet zu forschen. Dabei kamen sogar versteinerte Skelette von Mammuts und Dinosaurier ans Licht. Ich habe diesen riesigen Landstrich zu Beginn unserer Partnerschaft besucht und war beeindruckt. Auf diesem Land befinden sich mit Sicherheit noch viele unglaubliche Schätze der Erdgeschichte. Würde Juri nicht mit eigenen Mitteln die ...
     Forschungen unterstützen, würde vieles unentdeckt bleiben. Doch ein riesiger Teil der Fundstelle ist archäologisch uninteressant. Nur wegen der Baumstämme allein lohne es sich nicht, das gesamte Gebiet unter Schutz zu stellen, meinten die Behörden. Juris Besitz ist in etwa so groß, wie die Bundesrepublik und Frankreich zusammen. Diese sibirischen Weiten sind für einen Europäer unvorstellbar. Juri kam vor Jahren auf die Idee, aus den versteinerten Riesenbaumstämmen Möbel herzustellen. Vor allem entstehen darauf Couchtische und Hocker, aber ein Teil wird auch geschnitten und als Fliesen verlauft. Da es sich um ganz spezielle Möbel handelt, sind sie sündhaft teuer. Doch das ist an sich nicht das Problem, denn sie werden nur von Liebhabern mit der nötigen Brieftasche gekauft. Allerdings lief der Verkauf bei Juri mehr als schleppend. Er stand kurz vor dem Konkurs. Nach einem anfänglichen Boom war der Markt in Russland gesättigt. Genau zu diesem Zeitpunkt war ich auf der Suche nach einem interessanten Investitionsprojekt. Da traf es sich gut, dass ich Juri traf und wir über eine mögliche Zusammenarbeit sprachen. Wir einigten uns überraschend schnell und ich übernahm den Vertrieb der Möbel in Europa. Schon bald haben wir uns erweitert und liefern heute weltweit. Juri wäre ohne Hilfe dazu nicht imstande gewesen. Er kennt den Mark kaum und ist nicht der Werbefachmann. Ein Jahr lang haben wir an den Produkten gefeilt und eine echt auffällige Werbestrategie entwickelt. Nach einem etwas ...
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