Pfarrhaus 01
Datum: 20.09.2017,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
Der Mann hatte gut reden. Vier Jahre waren eine sehr, sehr lange Zeit, wenn man sich die ganze Zeit so komplett verstellen musste. Verstellen in der Hinsicht, dass ich mir die Avancen des Paters gefallen lassen musste -- und dazu auch noch als Frau leben. In meinen Träumen war ich eher ein glanzvoller Solist als gefeierter Sänger auf einer Bühne gewesen -- und nicht eine Haushälterin bei einem schwulen Priester! Sobald meine Mutter ‚raus' war, würde ich den Bettel hinschmeißen! Immerhin hatte er auch praktische Hinweise gegeben, die mir noch gar nicht in den Sinn gekommen waren. Ich würde Beratung brauchen, wenn ich auch gegenüber der Außenwelt glaubhaft als Maria zu agieren hätte. Der Pater wäre in dieser Hinsicht als Geistlicher, der nur wenig Kontakt mit dem Alltag von Frauen hätte, sicherlich nicht gut aufgestellt. Ich hatte wenig Zweifel, dass seine Einschätzung für den Stasi durchaus zutraf. Sein Rat war es also, den Stier bei den Hörnern zu packen. Ich würde seiner Empfehlung für den ersten Schritt Folge leisten, da ich einsah, dass der Weg zur Haushälterin hin nicht zu vermeiden war, solange meine Mutter in der DDR gefangen war. Ich würde gleichzeitig versuchen, dem Pater klar zu machen, dass ich nicht sein sexuelles Spielzeug sein wollte. Der Pater hat Bedenken Georg Maria hatte sich schon zwei Tage lang nicht mehr gemeldet. Es hieß, er sei krank. Das stimmte ihn sehr nachdenklich. Hatte er dessen Willfährigkeit überschätzt? Er hatte angenommen, dass der junge ...
Bursche die Chance einer Ausbildung als Kirchenmusiker begeistert annehmen würde -- und alle dafür nötigen Zugeständnisse willig in Kauf nehmen würde. Hatte er sich da getäuscht? Er musste das bald wissen! Am nächsten Tag traf er endlich den jungen Mann wieder bei der Chorprobe. Er war ungeduldig ihn nach der Chorprobe allein sprechen zu können. Es funktionierte auch, als er ihn in die Sakristei bat. Er versucht es einfach mit einer offenen Frage: „Willst Du immer noch die Ausbildung in Chorleitung machen oder hast Du es Dir anders überlegt?" Es überraschte ihn, wie selbstverständlich Georg Maria auf seine Frage hin nickte. Noch mehr erstaunlich war es, wie kooperativ er auch Vorschläge in Bezug auf die Kleidung machte. Das hatte er eigentlich nicht erwartet. Was er auch nicht erwartet hatte, war allerdings die Vehemenz mit der Georg Maria sich gegen den Kuss von ihm wehrte. Jetzt musste er vorsichtig agieren und stellte schon einmal klar, dass in der Öffentlichkeit kein Zeichen der Vergebung nötig wäre, da er ihn niemals öffentlich bestrafen würde. Dann musste er erst einmal einen Moment überlegen, wie die beiden Aspekte zusammenpassten. Er war also bereit, sich als seine Haushälterin zu verkleiden und auszugeben, aber nicht mehr als das? Da musste er etwas klarstellen. „Georg Maria, Dir ist doch klar, dass ich Dich weiterhin erziehen und nötigenfalls disziplinieren muss, nicht wahr? Es geht nicht an, dass Du Hausaufgaben bei der Ausbildung zur Chorleitung nicht machst und ich ...