Pfarrhaus 01
Datum: 20.09.2017,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
gewesen, die er übers Knie gelegt hatte. Er war vernünftig genug gewesen, das bisher nicht zu überziehen. Die Prügelstrafe war ja durchaus verbreitet und akzeptiert. Er hatte grundsätzlich darauf geachtet, dass er nur diejenigen in der Unterhose züchtigte, die eine Tat begangen hatten, die eine härtere Strafe rechtfertigte. Zusätzlich hatte er bisher niemals dem Delinquenten die Unterhose ausziehen lassen - ohne Ausnahme. Beide Prinzipien hatte er heute missachtet -- und nicht nur das. Seit seiner Ordination als Priester hatte er keinen einzigen Menschen mehr auf den Mund geküsst, noch sich sonstige Intimitäten mit anderen erlaubt. Er hatte als Diener Gottes ein strenges Keuschheitsgelübde abgelegt und es bisher immer relativ gut eingehalten, abgesehen von gelegentlicher Selbstbefriedigung. Das war mit dem heutigen Tag nicht mehr wahr. Er hatte ein schlechtes Gewissen deswegen, aber er wollte gleichzeitig mehr davon... Es fiel ihm zunehmend schwerer sich gegen die süße Verlockung zu wehren, und er spürte wie seine Abwehrkräfte dahinschwanden. Der Satan ruhte nicht, sondern versuchte ihn mehr und mehr durch den Anblick des Engels, wie er ihn mitunter scherzhaft in seinen Gedanken bezeichnete. Es hatte seine Fantasie sehr befeuert, als er Georg Maria in den Kleidern seiner Cousine gesehen hatte. Schlagartig hatte er sich an seine damals junge Tante Mia erinnert gefühlt, die er als Teenager angehimmelt hatte. Ihr rundes, hübsches Gesicht war von langen, blonden Haaren umrahmt ...
gewesen, die sie manchmal in einem strengen Dutt zusammengefasst hatte, so dass nur ihre seitlichen Haare an den Schläfen in ihrer Kürze das Gesicht betonten. Da half es nicht, dass Erinnerungen an seinen sehr netten und liebevollen Stubennachbarn Theo im Priesterseminar auftauchten, der ein ähnlich engelhaftes Gesicht gehabt hatte. Nach einer ausführlichen Weinprobe im Keller des elterlichen Hauses von diesem Freund hatten sie übermütige Spiele veranstaltet. Eines davon hatte damit geendet, dass Theo sich lachend mit einem Dirndlkleid seiner Mutter verkleidet hatte, wobei er sich sogar einen mit Socken ausgestopften BH untergezogen hatte. Dann hatten sie beide unter Gelächter zusammen getanzt zu einer Schallplatte mit einem schmissigen Wiener Walzer. Die nächste Langspielplatte enthielt auch einen langsamen Walzer. Die Augen von Theo waren plötzlich feucht geworden -- und dann hatte er seinen Kopf vertrauensvoll an die Schulter von ihm gelegt. Damals war gleichzeitig gerührt gewesen und hatte instinktiv den Kopf seines Kommilitonen gestreichelt -- aber auch peinlich davon berührt gewesen, dass er selber dabei einen ziemlichen ‚Ständer' bekommen hatte. Theo hatte sein Studium aufgegeben. Er hatte ihn schon lange nicht mehr gesehen, angeblich war er Schauspieler in Berlin. Theo und Mia flossen in seiner Erinnerung jetzt irgendwie zusammen -- und bekamen das Gesicht von Georg Maria. Er erinnerte sich an die Erregung, die er bei beiden jeweils gespürt hatte und fragte sich, wie es ...