1. Die Entsendung Teil 02


    Datum: 21.03.2018, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    DIE ENTSENDUNG - TEIL 2 1. DANIEL Ich hatte noch die Worte von Martin in den Ohren mit dem Zweifel an einem Erfolg einer Beschwerde. Wahrscheinlich hatte er Recht. Eine Beschwerde war kein guter Weg. Ich würde es anders drehen und die Verbesserung der Erfolgsaussichten in den Vordergrund stellen. Ich hatte mit Glück tatsächlich einen Gesprächstermin bekommen. Der war zwar erst kurz vor dem Lunch, aber immerhin hatte ich einen Termin. Für einen, der erst kurz vorher seine Ausbildung beendet hatte, war das schon beachtlich. Sorgfältig hatte ich mich auf das Gespräch vorbereitet. Ich hatte sogar eine gute Stoffhose und ein weißes Oberhemd angezogen. Vor dem Gespräch hatte ich mir auch noch extra die Haare gekämmt. Ich hatte mir meine Argumente vorher zurechtgelegt. „Herr Dr. Latter, ich habe einen Vorschlag, wie wir die Erfolgsaussichten bei diesem Projekt verbessern können. Herr Martin Legrand bekommt eine Partnerin, die sich im Club sicherlich weniger auffällig verhält und es ihm ermöglicht, seine Beobachtungen geschickt durchführen zu können. Gegebenenfalls kann sich diese auch besser mit der Frau unseres Chefs unterhalten -- so von Frau zu Frau. Ich kann dann gegebenenfalls die Gesprächspartner überwachen, falls diese sich trennen sollten." Der hohe Herr sah mich forschend an. Seine Stirn legte sich in Falten. Er überlegte: „Junger Mann, haben Sie schon einmal daran gedacht, dass ich dann noch jemanden in das Geheimnis einweihen müsste? Außerdem habe ich schon mit Herrn ...
     Legrand gesprochen. Sie haben Ihre Rolle gut genug gespielt. Das nächste Mal strengen Sie sich bitte noch ein bisschen mehr an. Ich habe Ihrem Chef alle Freiheiten gegeben. Melden Sie sich in seinem Büro, Daniel Klose." Er drehte sich um und verschwand, bevor ich ihm eine Antwort geben konnte. Meine Gedanken purzelten durcheinander. So hatte ich mir den Gesprächstermin nicht vorgestellt. Es war ohne Zweifel eine direkte Aufforderung gewesen. Die konnte ich nicht so einfach ignorieren. Ich ging also in das Büro von Herrn Legrand. Er saß hinter seinem Schreibtisch und las in Papieren. Ich begrüßte ihn höflich: „Guten Tag, Herr Legrand. Herr Doktor Latter hat mir gesagt, dass Sie mich zu sprechen wünschen?" Auf seine Erwiderung und vor allen Dingen die Art Erwiderung war ich nun überhaupt nicht gefasst. „Danielle, erstens haben wir uns gestern darauf geeinigt, dass Du mich Martin nennst und dass Du mich duzt. Zweitens habe ich Dir davon abgeraten, zum Chef zu gehen bzw. den Auftrag von ihm nicht ausreichend anzunehmen. Beides hast Du nicht beachtet. Hast Du etwas dazu zu sagen?" Der strenge Tonfall brachte mich aus dem Konzept. Woher sollte ich denn wissen, dass ich ihn auch im Büro mit Vornamen anreden sollte? Das war nicht gerecht! „Ähh, Martin also. Ich wusste nicht, dass das mit dem Vornamen auch für das Büro galt. Und ich habe mich nicht beschwert, Herr...,ähh, ich meine natürlich Martin." Seine Stirn zeigte noch mehr Runzeln, als ich antwortete. Er nahm sich einen Moment Zeit, ...
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