1. Ina


    Datum: 11.02.2018, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: bybumsfidel

    sich an die Zwillingsschwestern und läuft mit ihnen zusammen ins Feld, wo sie sich gegenseitig unter großen Gekicher die Rückfronten einreiben bis sie sich trennen, um jede sich ihr eigenes Versteck zu suchen. Während die Zwillingsschwestern sich nur notdürftig verstecken, schließlich wollen sie ja möglichst schnell gefunden werden, legt Hirkani wert auf einen Standort möglichst weit abseits vom Geschehen. Wie eine Schlange hat sie sich Richtung Waldrand davon geschlichen, genau in Richtung des Jägers. Von dort beobachtet sie die Fackeln, die sich zum Glück nicht in ihre Richtung bewegen. "Psst." Erschreckt zuckt sie zusammen. Was war das? "Psst." Seitlich von ihr ein Rascheln. In Panik will sie aufspringen und schreien. Zwei starke Arme umklammern sie. Eine Hand presst sich auf ihren Mund und unterdrückt den Schrei. "Psst, Hirkani, ich bin es, Ganesh." Mühsam entspannt sich Hirkani. Sie hat Angst, sich in die Hose gemacht zu haben, aber nach kurzer Prüfung stellt sie erleichtert fest, das es noch einmal gut gegangen ist. "Was machst Du denn hier? Ich denke Du bist weit im Norden!", flucht sie leise. "Ich hab Euch beobachtet. Ihr beide seid in großer Gefahr! Man trachtet Euch nach dem Leben!" "Jetzt spinn mal nicht rum und erzähl keinen Scheiß! Wer soll uns denn umbringen wollen? Niemand weiß, wer wir sind." Ups, selbst verraten! "So wie ich Euch erkannt habe gibt es da noch jemanden, und der ist Euch nicht so wohlgesonnen. Doch dazu später. Ich wollte Euch nur warnen. Wir ...
     sehen uns auf der Hochzeit." "Aber wer? Warum sagst Du es mir nicht gleich? Erklär's mir!" Doch Hirkanis Worte gehen ins Leere. Niemand ist mehr in ihrer Nähe. Ein lauter Pfiff kündigt das Ende der Veranstaltung an. Die Beteiligten kehren zum Ausgangspunkt zurück, wo die Jungs stolz ihre Beute präsentieren. Außer Hirkani wurde eine der Zwillingsschwestern nicht gefunden, die heulend von ihrer Mutter getröstet werden muss. Die Jungs freuen sich schon auf den zweiten Teil der Aktion, die bei den Mädchen gemischte Gefühle auslöst. Unter Aufsicht der Mütter werden die Mädchen von den Jungs und die Jungs von den Mädchen wieder vom gröbsten Dreck gereinigt, was einer sehr unangenehm ist. Sie will mit ihrem Jäger auf keinen Fall etwas zu tun haben. Die anderen lassen sich gerne von ihren Freiern bewundern und die Mütter haben alle Hände voll zu tun, unsittliche Berührungen zu unterbinden. Was natürlich nicht gelingt und auch nicht immer gelingen soll. So manche Mutter hat sich schon gefragt, ob der junge Mann nicht sogar der Richtige für ihre Tochter ist und ob sie nicht besser versehentlich woanders hinschauen soll. So ein kleiner Test kann ja nicht schaden. Im Dorf fließt inzwischen der Alkohol in Form von Bier und Reisschnaps in Strömen. Erste Bänke sind mitsamt ihrer Besitzer umgekippt, aber zum Glück hat sich noch niemand ernsthaft den Schädel angeschlagen. Ein Onkel Shukrahs lehnt am Futtertrog und lässt sich sein Essen noch mal durch den Kopf gehen. Die Sitte erfordert es, dass ...
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