Sklaven 01
Datum: 19.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
Aufregung herrschte. Meine Mutter kam mir entgegen gelaufen und schimpfte zuerst mit mir, als wenn ich etwas Schlimmes angestellt hätte, doch dann umarmte sie mich und hatte Tränen in den Augen. Soweit ich heute noch weiß, hatte meine Mutter nach meinem Vater schicken lassen, als sie bemerkte, dass ich nicht mehr auffindbar gewesen war. Dieser hatte einen Suchtrupp zusammengestellt und zwanzig Männer waren auf der Suche nach mir gewesen. Woher diese Männer, ausnahmslos dunkelhäutige Männer kamen, wusste ich nicht. Ich war nur verwundert darüber, als ich sie am Abend vor unserem Haus stehen sah. So viele Menschen hatte ich noch niemals zuvor auf einem Haufen gesehen. Es war inzwischen dunkel geworden. Vater saß auf seinem Pferd und ritt mehrmals vor ihnen auf und ab. Dabei schien er sie zu zählen. Irgendwas war wohl nicht in Ordnung, denn er zählte sie noch ein weiteres Mal, kam aber wohl zum gleichen Ergebnis. Dieses war wohl nicht das erwartete. Ich hörte ihn fluchen, verstand aber die Worte nicht, obwohl er recht laut sprach, denn ich stand hinter der Scheibe meines Zimmers und sah mir das Schauspiel an. Es war gespenstisch, denn zwei der Männer hielten langstielige Fackeln in ihren Händen und die dunklen Körper, waren bei dem diffusen Licht kaum zu erkennen. Was man dafür umso deutlicher erkennen konnte, waren ihre Augen, die in der Dunkelheit zu leuchten schienen. Auch ihre Zähne blinkten ab und zu auf, wenn sie ihre Münder öffneten. Zum Schluss drehte die ganze Truppe ...
um und ging in Richtung Farm davon, wobei jeweils ein Fackelträger vorne und einer hinten ging. Mein Vater ritt am Ende des Zuges hinterher. Diese Bilder gingen mir nicht mehr aus dem Kopf und ich fragte mich immer wieder, woher sie wohl gekommen waren. Sicher, ich kannte die Straße oder besser gesagt, den Weg zur Farm, war aber noch niemals dort gewesen. Man hatte es mir so eindringlich verboten, dass ich mich wirklich daran hielt. Eigentlich das einzige Verbot, welches für mich Bestand hatte. Immerhin war es von meinem Vater gekommen und nicht von Mutter. Ihre Verbote waren für mich nicht so verbindlich wie die von ihm. Am nächsten Tag war Vater mal zuhause. Über das Gestern wurden nicht mehr gesprochen, stattdessen aßen wir zusammen zu Mittag, was so gut wie nie vorkam. Als wir damit fertig waren, ging Vater nach draußen und ich konnte ihn durch das geöffnete Fenster hören, als er mit Jim dem Gärtner sprach. Wobei sprechen wohl falsch ausgedrückt ist. Vater hatte einen Ton, der keine Widerworte duldete. Scharf kamen seine Worte und waren wohl eher Befehle, als alles andere. Leider konnte ich auch dieses Mal nicht alles hören, nur Fetzen drangen an meine Ohren, die ich nicht in Einklang bringen konnte. Die wenigen Worte, die ich verstand waren: „Aufpassen, wenn nicht, dann toter Mann!“ Es war zwar noch mehr dazwischen, aber es machte für mich keinen Sinn. Wenige Minuten später wurde ich von Vater nach draußen gerufen. Neben ihm stand Jim und sah mich mit großen Augen an. ...