1. Erkenntnis 03


    Datum: 10.09.2017, Kategorien: BDSM Autor: byGorn1234

    hatte, wegen dem, was die beiden miteinander hatten, so waren sie mit diesem Moment verschwunden. Er setzte das Glas von ihrem Mund ab und trank selber. Mein eigenes war noch immer voll, die ganze Situation hatte mich so in Bann gezogen, dass ich, obwohl ich Durst hatte, das Trinken vergessen hatte. Schnell leerte ich mein Glas auch. „Also, ich muss schon sagen, ich könnte das nicht", begann ich. „Einfach so neben jemandem zu sein und darauf zu warten, was einem befohlen wird, um es dann zu erledigen. Ich möchte selber entscheiden, was ich wann mache." „Aber Ma, wenn du im Dojo bist, hast du doch auch keinen Einfluss darauf was passieren wird oder sagst du ihm, wo er die Knoten machen soll?" Nachdenklich saß ich da. Er hatte eigentlich Recht. Jan machte, was er wollte mit mir, ich war nur dort, um zu genießen und ließ alles mit mir geschehen. Ich griff den Umschlag mit den Fotos und zeigte sie den beiden. Sie sahen sie genauso fasziniert an, wie ich selber. Michaela sagte kein einziges Wort dazu. Nach den ersten paar Bildern, die sie genauestens betrachtet hatte, schaute sie nur kurz auf. „Ja, irgendwann machen wir auch so etwas. Aber zuerst möchte ich lernen, wie das geht. Ich könnte es mir selber nicht verzeihen, wenn dir etwas passieren würde, nur weil ich einen Fehler mache", sagte mein Sohn. In dem Moment war ich so Stolz auf ihn. Er stellte Micha und ihr Wohlbefinden über alles andere. Obwohl es mich ein wenig überraschte, dass er wusste was sie wollte, ohne dass sie ...
     etwas sagen musste. Es war, als hätten sie eine telepathische Verbindung. Es hatte keinen Sinn für mich, darüber nachzugrübeln, daher musste ich es als gegeben hinnehmen. Während wir uns die Fotos ansahen, wurde es langsam dunkel. Michaela hatte es bemerkt und sich leise geräuspert, ich sah auf die Uhr und erschrak. „Was? Es ist schon so spät? Musst du nicht nach Hause, Michaela?" Auch mein Sohn sah die Uhrzeit und sagte: „Komm, Micha! Ich begleite dich. Um diese Zeit möchte ich nicht, dass du alleine mit dem Bus unterwegs bist. Ma, bis später." Gemeinsam standen sie auf, zogen sich an und gingen hinaus. Ich war allein zurückgeblieben und hatte endlich Zeit für mich. Wie von alleine fanden die Kopfhörer meine Ohren und ich begann mir die CD anzuhören. In Gedanken rekapitulierte ich die letzten Stunden. Als die Lieder zu Ende waren, wusste ich es. Ich war nicht viel anders als Michaela oder Susanne. Sie vertrauten ihren Herren bedingungslos. Ich vertraute Jan ebenso. Sie mochten die Regeln, Befehle und auch die Strafen, genauso wie ich die Seile und Knoten. Die beiden liebten ihre Partner, ob ich Jan liebte, konnte ich noch nicht sagen. Ich fand ihn sympathisch, nett - soviel war sicher. Aber Liebe? Es war schon so lange her, dass ich jemanden liebte, jemanden der nicht zu meiner kleinen Familie gehörte. Was ich aber genau wusste war: Ich liebte, was Jan mit mir machte. Ich liebte die Seile, die Knoten, das Gefühl des Fliegens und - Jasmin Tee. Ich liebte es, wenn er Neues mit ...