1. Erkenntnis 03


    Datum: 10.09.2017, Kategorien: BDSM Autor: byGorn1234

    Sie erklärte mir wie sie an die Bilder kam und was sie daran mochte. Vor einer Woche, zu meinem zweiunddreißigsten Geburtstag, schenkte sie mir dieses Treffen. Ihre Worte kamen immer wieder hoch: „Mach dir keine Sorgen, er ist ein erfahrener Rigger. Ich war auch schon einige Male sein Bunny. Er wird dich vorsichtig darin einführen." Solle ich mich darauf wirklich einlassen? „Scheiß drauf! Es wird sowieso nicht besser, als es jetzt schon ist!", sagte ich zu mir selber. Ich fühlte mich merkwürdig, auch wenn ich nicht viel anders angezogen war, als auf der Arbeit, kam ich mir komisch vor. Die alte, ausgewaschene Jeans und ein T-Shirt, das auch schon bessere Zeiten erlebt hatte, mehr brauchte ich nicht, mehr hatte ich auch nicht. Nun ja, große Sprünge konnte ich mir, als alleinerziehende Mutter eines Teenagers noch immer nicht leisten. Nervös machte ich mich auf den Weg zum Treffpunkt. Zum Glück hatte ich eine Jahreskarte für den Bus, auch wenn sie mir jedes Mal ein Loch in mein Budget riss, es war mein eigener, kleiner Luxus, den ich mir leistete, leisten musste, und sei es, um zur Arbeit zu kommen. An der Haltestelle überkamen mich wieder Zweifel. Mache ich das Richtige? Will ich das überhaupt? Was wird mein Sohn über mich denken, wenn er es erfährt? „Du wirst es nie erfahren, wenn du es nicht machst!", murmelte ich mir selber zu. Die Frau neben mir, sah mich verwirrt an, wie so oft, wenn ich mit mir selber redete. Am Treffpunkt angekommen sah ich mich um. Auf einem Schild ...
     stand: Shibari Dojo. Daneben war ein Klingelknopf. Unsicher drückte ich ihn. „Ich habe es getan. Jetzt gibt es kein Zurück mehr." Von innen wurde die Tür geöffnet, ein Mann stand vor mir. Er grüßte mich freundlich: „Hallo, ich bin Jan. Komm doch herein. Ich habe schon auf dich gewartet." Er sah überhaupt nicht so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte, vielleicht Mitte vierzig, schlank nicht dünn, doch trainiert. Mit einem frischen Lächeln und einem kleinen Augenzwinkern im Gesicht hielt er mir die Tür auf und bat mich herein. Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte. Vielleicht einen Bodybuilder mit harten Ausdruck in den Augen, der mich, mit meinen knapp einen Meter siebzig, klein und unbedeutend vorkommen lässt. „Möchtest du einen Kaffee oder trinkst du Tee?", fragte mich Jan und riss mich damit aus meinen Gedanken. „Tee wäre nett", antwortete ich unsicher. Er führte mich an einen kleinen Tisch und bat mich, zu setzen. Kurz verschwand er hinter einem Vorhang, nur um gleich darauf mit zwei Tassen und eine Teekanne wieder zu erscheinen. „Jasmin Tee! Ich hoffe, er schmeckt dir." Ich hatte bislang nur von diesem Tee gehört, getrunken hatte ich ihn noch nie und doch war der erste Schluck davon wunderbar. In Gedanken machte ich mir eine Notiz, beim nächsten Einkauf danach zu schauen und wenn er nicht zu teuer wäre, würde ich ihn kaufen. „Hör auf ständig nur ans Geld zu denken!", schalt ich mich selber halblaut. Jan sah mich nur an und lächelte. Endlich jemand der mich deswegen ...
«1234...16»