1. Erkenntnis 03


    Datum: 10.09.2017, Kategorien: BDSM Autor: byGorn1234

    „Scheiße, was mache ich denn da!" Ich stand vor dem Spiegel und zupfte an meinem Outfit herum. „Ich führe mich ja wie ein Teenager vor ihrem ersten Date auf", murmelte ich leise vor mir hin. Obwohl ich damals noch ganz andere Probleme hatte, war ich genauso nervös. Mir kamen die Erinnerungen wieder hoch: Ich war gerade sechzehn Jahre alt gewesen, als ich ein paar Wochen nach der Schulabschlussfeier die Hiobsbotschaft vom Arzt bekam. Schwanger! Auf dieser Feier musste es passiert sein, ich hatte eindeutig zu viel getrunken und konnte mich an nichts mehr erinnern. Auch nicht wer für die Vaterschaft in Betracht kam. Mein eigener Vater bekam einen Tobsuchtsanfall und warf mich fast auf die Straße. In unserem kleinen Dorf wäre es eine Schande für ihn gewesen die Tochter noch minderjährig und schon ein kleines Kind. Welch ein Skandal! Mit Tränen in den Augen reiste ich per Zug in die nächste größere Stadt. In dieser Zeit weinte ich eigentlich dauernd. Ich hatte dort Vorstellungsgespräche für meine Ausbildung. Die Termine standen schon Monate vorher fest. Die ersten beiden Personalchefs gaben mir keine Chance, als sie das Wort ‚Schwangerschaft' hörten. Ich sah meine Hoffnungen schwinden, das trotz ausgezeichneter Noten. Beim Warten im Vorzimmer für den dritten Termin hatte ich nur noch geheult, meine Kraft war verbraucht. Ich konnte einfach nicht anders. Die Chefin der Firma fragte mich als Erstes was los sei. Nachdem ich ihr alles mühsam unter Schluchzen und weiteren Heulattacken ...
     erzählt hatte, nahm sie mich in den Arm und meinte nur: „Ach Kindchen, das kriegen wir schon alles geregelt. Wann kannst du anfangen?" Ich war überglücklich und doch musste ich ihr noch gestehen, dass ich de facto Obdachlos war. Es schien fast wie ein Wunder, aber sie bot mir eine kleine Zweizimmerwohnung an, die ihr gehörte und frei war. Ich konnte sogar sofort einziehen. Es folgten harte Jahre. Ich weiß nicht, wie oft ich nur Nudeln gegessen habe, weil ich kein Geld mehr für etwas anderes hatte. Wie oft bin ich später mit knurrendem Magen ins Bett gegangen und habe meinem Sohn vorgeflunkert, dass ich nicht hungrig war, nur weil ich nach dem Einkauf seiner Schulsachen blank war. Mit meinen Eltern hatte ich seitdem keinen richtigen Kontakt mehr. Ab und zu schickte ich ihnen Bilder von ihrem Enkel, doch außer ein oder zwei Briefe im Jahr kam nicht viel retour. Meine sozialen Kontaktmöglichkeiten waren sehr beschränkt, da ich jede freie Minute nutzte, um für meinen Sohn da zu sein. Jetzt, sechzehn Jahre später, wohne ich noch immer in derselben Wohnung und arbeite noch immer in der gleichen Firma. Das einzige, was sich geändert hatte, war das Alter meines Sohnes. Die einzige Freundin, die ich in der Zeit fand, traf ich beim Kinderarzt. Genau jene hatte mir dieses Treffen eingebrockt. Vor einem Monat war ich in ihrer Wohnung und entdeckte dort diese Bilder. Ich war davon fasziniert, mein Blick wanderte immer wieder zu ihnen hin. Susanne, meine Freundin, bemerkte mein Interesse. ...
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