1. Erkenntnis 03


    Datum: 10.09.2017, Kategorien: BDSM Autor: byGorn1234

    du überhaupt, um dir deine Zeit zu vertreiben, um ein wenig Freude in dein Leben zu bringen?" Ich kam mir richtig schlecht und klein vor, als ich ihm antwortete: „Ein altes Radio und eine Jahreskarte für die Bücherei. Bisher reichte mir das auch." Jan schüttelte den Kopf. Entschlossen stand er auf und ging hinter einem Vorhang. Er ließ mich erneut alleine zurück. Nun kam ich mir noch ärmer und unbedeutender vor. Hinter dem Vorhang hörte ich ihn herumkramen. Gerade als ich aufstehen und gehen wollte, tauchte er er wieder dahinter vor. „Hier bitte, ich schenke ihn dir! Den hatte ich mir vor Jahren zum Laufen gekauft. Ich benutze ihn schon lange nicht mehr." Er drückte mir einen tragbaren CD-Spieler mit Kopfhörer und einem Netzteil in die Hand. Fassungslos schaute ich auf das Abspielgerät, anschließend zu Jan. „Aber... Das kann ich doch nicht... Jan!" „Bitte nimm ihn! Ich wollte ihn schon wegschmeißen. Bei dir ist er in guten Händen, das weiß ich." „Danke!", erwiderte ich und steckte die Teile einzeln in meine Tasche. Er machte mich so glücklich. Ich wollte ihm auch etwas geben. Doch was? Ich hatte ja nichts. Da fiel mein Blick auf die Tischplatte und mit einem Mal wusste ich, was ich ihm geben konnte. Ich griff die Negative und reichte sie ihm. „Jan, ich möchte, dass du auch etwas von mir bekommst. Bitte nimm sie und mach dir so viele Abzüge, wie du möchtest. Ich vertraue dir so sehr, dass ich mir sicher bin, du wirst sie nicht den falschen Personen zeigen oder geben." Jans ...
     Hand griff die Filmstreifen. Unsere Finger berührten sich. Er sah mich liebevoll an, dann zog er mich an sich und umarmte und drückte mich. Danach saßen wir noch lange beisammen. Jan erzählte mir von seinem Leben. So erfuhr ich von seinen Jahren in Japan und wie er dort Shibari -- die japanische Bondage-Kunst - kennen und lieben gelernt hatte. Wie er dort von Meistern gelernt und mit ihnen gelebt hatte. Er hatte ein so aufregendes Leben und hat es aufgegeben nur, um hier sein Dojo zu eröffnen. Jan behauptete, dass er es eigentlich nur als Hobby machte, über Geld brauchte er sich schon seit Jahren keine Gedanken mehr zu machen. Irgendwie beneidete ich ihn, mein großes Problem war immer das Geld und er saß mir einfach so gegenüber und sagte er hätte schon genug für zwei Leben verdient. Schwermut überkam mich wieder. Als Jan es merkte, meinte er: „Ich wollte damit nur sagen, dass ich kein Geld von dir brauche oder will. Du kannst jederzeit zu mir kommen. Ich freue mich, wenn du hier bist. Ob einfach nur zum Reden, auf einen Tee, oder zum gefesselt werden! Komme bitte immer wieder, komme einfach zu mir!" Ich versprach ihm, ihn in der nächsten Woche anzurufen. Beschwingt und aufgeputscht von dem Erlebten und überhaupt nicht mehr traurig machte ich mich auf den Heimweg. Jan hatte anscheinend die richtigen Worte zu mir gesagt. Er mag mich, das spürte ich und ich mochte ihn auch. Fröhlich pfiff ich eine Melodie, während ich die Treppe zur Wohnung hinaufstieg. So oft deprimierte mich ...
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