Sklaven 09
Datum: 06.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
Tag und damit hell wurde. Als der Morgen dämmerte, konnte Maria die Leute noch einmal dazu ermutigen, mit ihr in den Wald zu gehen. Sie wollten wissen, was passiert war. Dazu bewaffneten sie sich jeweils mit einer Machete, um nicht wehrlos zu sein. Es dauerte nicht lange, als ich neun Menschen Hals über Kopf aus dem Wald flüchten sah. Sie rannten, als wenn der Teufel hinter innen her war auf den Vorplatz. Sammelten zusammen, was sie tragen konnten, und waren schon wenig später in die Richtung gerannt, in die alle anderen zuvor gelaufen waren. Nichts hielt sie mehr. Zum Schluss kam Maria mit hängenden Armen aus dem Wald und lief wie eine Schlafwandlerin über den Hof, kam ins Haus und ich hörte ihre Schritte auf der Treppe. Wenig später stand sie im Rahmen meines Zimmers und sah mich mit blutunterlaufenen Augen an. „Geist des Waldes? Du kannst mir doch nicht erzählen, dass es den gibt. Ich bin mir sicher, dass du weißt, wer es ist. Sag es mir endlich. Amari?" Dieser Namen kam nur noch flüsternd, aber gleichzeitig gezischt über ihre Lippen. Dabei sah sie auf einmal auf den Boden und legte den Kopf schief. Dann sah sie mich an, als wenn sie es nicht glauben konnte. Ich ging ihren Blick nach und sah eine Spur von Walderde sowie zwei Blätter an meinen Schuhen kleben, die ich in der Nacht angehabt hatte. Plötzlich konnte ich in Marias Gesicht sehen, wie ihre Denkfalten verschwanden und sie mich umso fester in den Blick nahm. „Da kann doch nicht wahr sein!", stieß sie hervor und hob ...
ihren Arm, in dessen Hand sie immer noch die Machete festhielt. „Das werdet ihr büßen!" Mit Maria war jetzt nicht zu spaßen. Während sie auf mich zu kam, suchte ich nach einer Fluchtmöglichkeit. Zum Glück stand das Fenster auf und ich hechtete darauf zu. „Glaubt nicht, dass es euch etwas nützen wird. Ich werde euch erwischen!" Den verzerrten Gesichtsausdruck, den sie dabei machte, werde ich niemals vergessen. Hass spiegelte sich darin wieder und ich wusste, dass sie zu allem bereit war. Schon stieg ich aus dem Fenster und wusste, dass ich jetzt schnell werden musste. Wie eine Katze kletterte ich so schnell wie möglich über das Dach und herunter, dabei hörte ich Maria die Treppe herunterpoltern. Es würde knapp werden, darüber war ich mir klar und hoffte nur, schneller als sie zu sein. Unten angekommen rannte ich auf den Vorplatz und schaute hinter mich. Maria kam gerade aus dem Haus, aber rannte nicht zu mir, stattdessen schlug sie mit festen Schritten einen ganz anderen Weg ein. Sie ging zu den Baracken, geradewegs zu Mutter und Clarice die dort wohl noch waren. Sofort rannte ich los, wollte vor ihr da sein, aber sie schnitt mir den Weg ab, indem sie selber anfing zu rennen. Dabei brauchte sie nicht einmal schnell sein. Sie hatte zu viel Vorsprung. Ich war etwas außer Atem, als ich hinter Maria an der Baracke ankam. Dabei hatte sie sich zu mir Umgedrehte und stand an der Tür, hatte schon eine Hand auf die Klinke gelegt. Sie sah ich meine Richtung, und als sie sich sicher war, ...