1. Sklaven 09


    Datum: 06.12.2017, Kategorien: Romane und Kurzromane, Autor: byAldebaran66

    hatte wirklich viel zu viel getrunken. Er kam torkelnd auf den Waldrand zu, wahrscheinlich um sich zu erleichtern. Nur drei Meter neben uns lehnte er sich an einen Baum und öffnete seine Hose. Mit einem erleichterten Aufstöhnen ergoss sich sein Strahl auf einen kleinen Busch, der unter dem Baum stand. Amari zielte ruhig, ohne dass ich auch nur das leiseste Zittern ihrer Hände erkennen konnte. Mit einem leise pfeifenden Ton presste sie so viel Luft in die Röhre, wie sie nur konnte. Kaum hatte ich es gehört, zuckte Jim einmal zusammen, griff sich an den Hals und sank kopfüber in den Busch, der vor ihm stand. Wenn man darauf geachtet hätte, hätte man nur noch seine Schuhe gesehen. Amari sah sofort wieder zum Hof und überprüfte, ob sich dort etwas tat. Sie hatte es nicht eilig. Mit langsamen Bewegungen steckt sie das Blasrohr wieder weg und erste eine ganze Weile später, begann sie sich wieder zu bewegen. Sie zog mich mit zurück und ich fragte mich, was ich bei dem Ganzen sollte. Bis jetzt war ich nur Zuschauer gewesen ein Statist, der dabei zugesehen hatte, wie Jim getötet worden war. Dies wurde mir erst jetzt bewusst. Jim, der Mann der mir so viel beigebracht hatte, aber zuletzt gegen mich agiert hatte. Sicher hatte er das nicht zu Unrecht getan. So war ich hin und her gerissen von dem Gedanken, ob er dies verdient hatte. Ich wusste es nicht. Trotz allem kam es mir so vor, als wenn ich einen Freund verloren hätte. Aber darüber machte ich mir nur kurze Gedanken, denn Amari war ...
     zu ihm gekrochen und zeigte mir an, dass ich ihn mit ihr zusammen in den Wald ziehen sollte. Also packte ich eine seiner schlaffen Arme und zog ihn mit zurück. Eine ganze Zeit lang schleiften wir seinen toten Körper hinter uns her und ich fragte mich, was Amari mit ihm vorhatte. Fragen konnte ich sie schlecht, und wenn ich es doch gekonnt hätte, dann hätte sie es mir wohl nicht erzählt. Davon ging ich aus. Irgendwann kamen wir an einen alten Baum, von dem ein dicker Ast abging, der fast gerade vom Stamm abstand und etwa so hoch war, wie zwei Männer die aufeinander standen. Hier ließ Amari auf einmal los und dieser Ruck riss mir ebenfalls seinen Arm aus meiner Hand. Amari ging daraufhin hinter den Baum und kam mit einem Seil wieder, was sie wohl irgendwo entwendet hatte. Schon warf sie das Seil über den Ast und knotete Jims Füße daran fest. Kaum war sie damit fertig, ging sie an das andere Ende und zog daran, deutet mir an, es ihr gleich zu tun. Jetzt war mir klar, warum sie mich gebraucht hatte. Jim war für sie viel zu schwer gewesen. Sie hätte ihn schon nicht hierher bekommen, geschweige denn hochziehen können. Mit vereinten Kräften schaffen wir es und er hing so hoch, dass seine herunterbaumelnden Hände über dem Boden hin und her schwangen. Das Ende des Seils knoteten wir dann an den Baumstamm des Baumes. Was das jetzt sollte, war mir nicht klar und Amari zeigte mit ihren Händen an, dass ich wieder gehen sollte. Es war schon einiges an Zeit vergangen und es war sicher auch ...
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