Sklaven 09
Datum: 06.12.2017,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byAldebaran66
Gebannt starrte ich weiter auf die schlafende Versammlung, konnte aber keine weitere Veränderung erkennen. Doch auf einmal hörte ich ein leises Klicken. Normalerweise würde ich es überhören, aber jetzt wo ich auf alles achtete, kam es mir besonders laut vor. Es war über mir vom Dach gekommen, als wenn sich einen Dachziegel bewegt hatte. Ich erschrak fast zu Tode, als sich auf einmal ein Kopf vor das Fenster schob. Er kam von der Seite und große Augen starrten mich von draußen an. Diese Augen kannte ich genau. Nur Amari hatte so Große. Dann folgte ihr restlicher schmaler Körper, der wie zuvor mit allem Möglichen beschmiert war. Was ich aber zuvor nicht gesehen hatte, war ein Stab oder ein Röhrchen, was an einer selbst gedrehten Kordel an der Seite von ihr hing. Dazu hatte sie sich anscheinend aus Gras oder Binsen ein kleines geschlossenes Körbchen geflochten, was direkt daneben hing. Wieder formte sie ihr breites Grinsen, sah mich einen Moment lang an und tauchte dann wieder seitlich in die Dunkelheit zurück. Alles in allem hatte diese Begegnung nur wenige Sekunden gedauert. Was war Amari nur für ein Mensch. Es machte ihr anscheinend nichts aus, zu töten. Dabei verfolgte sie ein Ziel, was ich nicht verstand. Über eins war ich mir nur sicher. Sie würde mir nichts antun. Der nächste Morgen brachte Panik mit sich. Anders konnte man es nicht beschreiben. Blitzartig waren die Menschen wieder nüchtern, nachdem sie bemerkten, dass es erneut sechs von ihren erwischt hatte. Jim ...
verlor ungemein an Ansehen und es sah so aus, als wenn Maria immer mehr in die Rolle der Anführerin gedrängt wurde. Sie selber verfolge eigentlich nur ihre eigenen Pläne und wurde nur von ihrer Rache getrieben. Im Prinzip interessierte sie die anderen nicht, sie waren Mittel zum Zweck, nichts anderes. Immerhin gaben sie ihr die Mittel in die Hand, so zu agieren, wie sie wollte. Zusätzlich zu den sechs, waren mehrere verschwunden. So wie es aussah, waren sie nicht vom Geist des Waldes geholt worden, sondern hatten sich aus dem Staub gemacht. Ihre wenigen Besitztümer hatte sie mitgenommen und waren über Nacht verschwunden. Die übrige Gruppe bestand zwar noch aus gut fünfzig Personen, aber so wie es aussah, schrumpfte die Anzahl in hoher Geschwindigkeit. Seltsamerweise hatten viele Verständnis dafür, dass einige das Weite gesucht hatten. Sie waren zwar normalerweise stark in der Gruppe, aber so wie es aussah, schützte sie diese Gruppe nicht. Man flüsterte nicht umsonst, dass es besser wäre, alleine weiter zu ziehen, als hier zu sterben. Man beschloss nicht mehr in den Wald zu gehen, selbst in einer großen Gruppe nicht. Andere Sprachen sogar von Aufbruch. Sie hatten einfach Angst. Doch noch waren sie nicht in Auflösung begriffen. Dabei wusste ich genau, dass es nicht mehr lange dauern würde. Ein kleiner Schubs noch, und sie würden kaum noch zu halten sein. Irgendwie musste das auch noch hinzukriegen sein. Doch mir fiel nicht mehr viel ein, wahrscheinlich würde es schon reichen, wenn ...