Die Sehnsucht nach dem Tod
Datum: 28.11.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
genug.", meint sie barsch. "Sofie, Du wärst eigentlich ein sehr liebenswertes Mädchen. Aber Du machst es einem schon verdammt schwer, Dich zu mögen.", sage ich etwas genervt. "Wie sollen mich andere mögen, wenn ich mich selbst nicht ausstehen kann.", braust Sofie auf. Dann aber sackt sie zusammen und beginnt zu weinen. Sie Tränen kullern ihr über die Wangen. Sie weint dicke Tränen und tut mir echt leid. Ich rücke zu ihr hin und nehme sie in den Arm. Zu meiner Überraschung weist sie mich nicht zurück. Im Gegenteil, sie kuschelt sich noch weiter in meine Arme. Ihr Körper wird von Weinkrämpfen geschüttelt. Zu lange musste oder wollte sie die Starke spielen und hat es versäumt zu weinen. Ich wette, ihre Mutter hätte sie liebend gerne in den Arm genommen, um sie zu trösten. Aber Sofie hat es wohl nie zugelassen. Umso überraschender ist für mich, dass sie es jetzt bei mir kann. Möglicherweise schafft sie es, gerade weil ich fast ein Fremder bin. Es tut ihr sicherlich gut, endlich den Schmerz und die Wut, die sich in ihr angestaut haben, endlich abfließen zu lassen. Zumindest ein wenig. Ich hoffe, dass sie dann entspannter ist und, dass sich auch unser Verhältnis dann etwas bessert. "Du musst mich für eine dumme Kuh und eine Heulsuse halten.", meint sie schließlich, nachdem die Tränen allmählich versiegen. "Nein, warum. Jeder Mensch braucht auch einmal jemanden, an den er sich anlehnen und alles aus sich herauslassen kann.", versuche ich sie zu beruhigen. "Und dann tue ich das ...
ausgerechnet bei Dir?" "Ja, warum auch nicht?" "Du bekommst dafür ja auch bezahlt?", kehrt sie schon wieder zu ihrem alten Muster zurück. "Nein, ich will für Dich da sein, weil ich Dich mag.", gestehe ich ehrlich. "Du magst mich? Wie kann man so eine wie mich überhaupt mögen?", bleibt sie ihrem alten Muster treu. "Ich gebe zu, auf den ersten Blick bist Du ein nicht auszustehendes Scheusal. Aber wenn man genauer hinschaut und versucht Dich zu verstehen, dann bist Du ein ausgesprochen liebenswerter Mensch.", versuche ich ihr zu erklären. "Was ist denn an mir bitteschön liebenswert? Meine nutzlosen Beine, meine Hilflosigkeit, meine schlechte Laune.", braust sie schon wieder auf. "Du willst es nicht sehen? Oder? Du bist nicht nur Deine Beine, Du bist nicht nur hilflos und Du hast nicht nur schlechte Laune. Du bist im Grunde immer noch die Sofie, die Du vor dem Unfall warst." "Rede keinen Scheiß! Ich bin nicht mehr die Sofie, die ich vorher war." "Doch, Du warst vorher ja auch nicht nur Beine." "Ach was, das verstehst Du nicht. Alle sehen nur meine Beine und dass ich zu nichts mehr zu gebrauchen bin." "Wenn Dich jemand mag, dann sind die Beine doch unbedeutend und dann hilft er Dir gerne. Man ist alleine immer hilfloser, als zu zweit. Du wirst einen Mann finden, der für Dich Beine und Hilfe ist. Davon bin ich überzeugt." "Aber alle sehen nur meine Beine und meine Hilflosigkeit. Wer will sich denn auf so etwas einlassen?", wirft sie ein. "Du bist es, die allen nur die Beine und die ...