Die Sehnsucht nach dem Tod
Datum: 28.11.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
Die Sehnsucht nach dem Tod Diese Geschichte ist frei erfunden. Die Handlung und die Personen hat es so nie gegeben, könnten aber von tatsächlichen Gegebenheiten oder Personen inspiriert sein. Kapitel 1 "Sofie? Aber Sofie ist ein Mädchen!", platze ich überrascht heraus. "Natürlich bin ich ein Mädchen! Eine junge Frau genau genommen. Bin immerhin schon 23 Jahre alt.", fährt mich die im Rollstuhl Sitzende energisch an. "Entschuldigen Sie, so war das nicht gemeint.", stottere ich völlig verlegen, "Ich dachte, Sie wären ein junger Mann." "Ich habe nie gesagt, ob es ein junger Mann oder eine junge Frau ist. Ich habe immer von meinem Kind gesprochen", verteidigt sich Frau Gertens "Ja, aber das ändert ja alles. Sollte nicht doch besser eine Frau Sofie betreuen?", fange ich mich langsam wieder. "Meine Mutter hofft, dass ich bei einem Mann nicht so herumzicke. Sie hat schon fünf Betreuerinnen für mich gefunden und alle haben schon nach einer oder höchstens zwei Wochen das Handtuch geworfen. Und wenn ich Dich so anschaue, dann hat sie keinen schlechten Geschmack. Bist ein Schnuckelchen, Dich könnte ich fast behalten.", grinst sie breit. Eine Stelle als Arzt zu finden ist heutzutage nicht so leicht. Deshalb habe ich mich auf diese Annonce hin beworben. Dort wurden ein Arzt oder ein Krankenpfleger zur Betreuung einer querschnittgelähmten Person gesucht. Dabei war, das muss ich zugeben, das Geschlecht der zu betreuenden Person nicht angegeben. Aber ich hatte automatisch angenommen, dass ...
es ein Mann wäre, weil ja ein Mann als Betreuer gesucht wurde. Ich wurde dann auch überraschend schnell zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Dementsprechend bin ich heute zu Frau Gertens gekommen, die mir erklärt hat, ich sei der einzige Arzt, der sich beworben habe und deshalb wäre ich damit ihr Favorit. Sie erklärte mir auch, dass ihr Kind nach einem Unfall im Rollstuhl sitze und praktisch rund um die Uhr betreut werden müsse. Weniger aus gesundheitlichen Gründen sondern vielmehr, weil sich das Kind bereits zweimal versucht habe, das Leben zu nehmen. Frau Gertens hat immer von ihrem Kind gesprochen. Daraus konnte ich dann natürlich auch keinen Hinweis auf das Alter und das Geschlecht entnehmen. So blieb ich die ganze Zeit bei meiner Annahme, das Kind sei männlich. Und dann wollte sie mich ihrem Kind vorstellen, das ich betreuen sollte. Die Gertens scheinen recht wohlhabend zu sein, denn sie wohnen in einer ausgesprochen schönen Villa. Mein Schützling wohne nicht im Haupthaus, erklärte mir meine neue Arbeitgeberin, sondern es sei ein Nebengebäude eigens ausgebaut worden. Wir durchquerten den Garten und Frau Gertens sperrte die Tür zu einem echt schnuckeligen Häuschen auf. Vom kleinen Eingangsbereich geht eine große Glastür ab und dahinter liegt ein riesengroßer Raum mit großer Küche, Essbereich und Wohnzimmer. Der Raum ist dank der bodentiefen Fenster, die an der gesamten Außenfront verlaufen, unglaublich lichtdurchflutet. Am Anfang kann ich niemanden im Raum erblicken. Erst ...