Die Sehnsucht nach dem Tod
Datum: 28.11.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
lassen.", kontert sie. "Du bist echt untervögelt.", grinse ich. "Das darf nur ich sagen. Das war schon das letzte Mal so.", lacht sie spitzbübisch auf. "Und ich muss dann immer für Abhilfe sorgen.", steige ich auf ihre Blödelei ein. "Wozu bist Du sonst da? Stand das nicht in Deinem Arbeitsvertrag mit meiner Mutter? Hast Du das Kleingedruckte nicht gelesen?", scherzt sie weiter. "Du hast mir auch gefehlt.", lenke ich nach einer kurzen Kunstpause ein. Sofie sitzt am Rand ihres Bettes und steht nun auf. Ich habe ihr normale Straßenkleidung gebracht, denn heute darf sie nach Hause. Sie konnte es echt nicht mehr erwarten. Nach der Operation ging es ihr Anfangs nicht so gut. Die OP war aber auch sehr heftig. Professor Wörner hat nach den Untersuchungen entschieden, dass Sofie geheilt werden kann. Nach einer sehr eingehenden Untersuchung hat er mir dann anhand der Röntgenbilder und der CT-Ergebnisse gezeigt, dass er an beiden Seiten ein künstliches Hüftgelenk bauen lassen muss. Auf seine Vermessungen hin hat ein Spezialunternehmen die Gelenkspfannen gebaut, die an dem Rest der Beckenknochen, die Sofie geblieben sind, befestigt wurden. Damit hat nun Sofie nicht nur ein künstliches Hüftgelenk sondern auch einen Teil des Beckens aus Titan. Ich durfte bei der OP assistieren. Es war schon ein etwas komisches Gefühl zu wissen, dass gerade an meiner Freundin herumgearbeitet wird. Aber es ging ja darum, ihr zu helfen. Mein Professor hat sich dazu entscheiden, beide Seiten in einer ...
einzigen Operation zu zu behandeln. Das sei für die Patientin zwar eine recht große Herausforderung, aber sicher weniger belastend, als zwei getrennte Operationen, hat er gemeint. "Ihre Freundin ist noch jung und schafft das schon. Zudem kann sie dann nach der OP mit der Reha bei beiden Gelenken beginnen.", hat er gemeint. Auch wenn Sofie in den ersten Tagen starke Schmerzen hatte, die Wundheilung ging gut vonstatten und sie konnte schon nach zehn Tagen mit den ersten Übungen beginnen. Es folgten ein Monat lang intensive Physiotherapien und Rehamaßnahmen. Und heute ist es endlich so weit. Sofie darf nach Hause. Ich stelle die mitgebrachte Tasche mit den Kleidern auf ihrem Bett ab. Sofie steht problemlos auf und öffnet sie. Sie kontrolliert genau, was ich ihr mitgebracht habe. "Die Hose ist mir doch zu eng.", meint sie etwas tadelnd, nimmt sie dann aber doch. "Du hast ein wenig abgenommen, hier im Krankenhaus.", werfe ich ein. Es war ein sehr bewegender Moment, als Sofie nach der OP das erste Mal vom Bett aufgestanden ist. Ich kann mich noch gut an diesen Augenblick erinnern. Ich musste sie beim Ausstehen stützen und sie stand noch sehr wackelig da. Aber sie stand auf ihren eigenen Beinen. Es war ein unglaubliches Gefühl für sie, Freudentränen rannen ihr über die Wangen. Und sie strahlte gleichzeitig wie ein kleines Kind. Wir haben zuerst nur ganz wenige Schritte unternommen. Dann ist sie ums Bett herum gegangen, um auf der anderen Seite müde und erschöpft wieder hinein zu klettern. ...