1. Die Sehnsucht nach dem Tod


    Datum: 28.11.2017, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    Mensch. Ich habe versucht, etwas hinter diesen Panzer zu schauen und durfte die wahre Sofie kennenlernen. Und die ist ein echt süßer Käfer." "Da bist Du wohl einer der Wenigen. Ich habe sonst nur Leute getroffen, die sehr oberflächlich sind und erst gar nicht versucht haben, etwas hinter meine Fassade zu schauen. Als Behinderte bist du sehr schnell abgestempelt.". Das ist zwar traurig, aber ich vermute, sie weiß wovon sie spricht. Vermutlich habe ich auch öfters einem Behinderten dieses Gefühl gegeben und das tut mir jetzt im Nachhinein leid. Aber bei Sofie war es einfach etwas anderes. Sie liegt mir sehr am Herzen und deshalb fällt mir auch etwas ein. "Ich hätte eine Frage an Dich. Ich würde Deine medizinischen Unterlagen gerne einem Professor von mir zeigen. Darf ich das?", frage ich vorsichtig. "Was soll das bringen?", meint sie erstaunt. "Ich möchte nur eine kompetente Meinung einholen. Als Kardiologe bin ich nicht gerade der Fachmann.", halte ich mich bedeckt. Ich habe schon mit einem Professor von mir telefoniert. Er ist nicht nur einer der führenden Orthopäden, er ist auch ein sehr innovativer und ideenreicher Mensch. Beim Betrachten der Unterlagen und Röntgenbilder zu Sofies Unfall ist mir eine Möglichkeit in den Sinn gekommen, wie man ihr doch helfen könnte. Und genau das würde ich gerne mit meinem alten Professor abklären. "Wenn Du willst. So interessant dürften die Unterlagen aber nicht sein.", meint sie. Wir kuscheln noch etwas und küssen uns liebevoll. Dann ...
     müssen wir doch aufstehen und machen uns mit ordentlich Hunger über das Frühstück her. Der Tag ist schön und die Sonne lacht zum Fenster herein. Er lädt ein, etwas zu unternehmen. "Ich würde heute gerne mit Dir im Englischen Garten spazieren gehen.", schlage ich vor. "Ja, warum eigentlich nicht?", antwortet sie. "Und dann gehen wir einkaufen." "Brauchen wir etwas?", ist sie verwundert. "Ich habe für uns ein Wochenende am Gardasee gebucht. Drei Tage weg von hier.", eröffne ich ihr. "Wann?" "Wir starten morgen. Ich habe von Freitag bis Sonntag gebucht.", erkläre ich ihr weiter. "Wie kommst Du dazu. Ich muss doch erst meine Mutter fragen." "Sofie, Du bist 23 Jahre alt. Du kannst das auch alleine entscheiden." "Eigentlich schon.", meint sie nach kurzer Zeit nachdenklich, "Aber was wird meine Mutter sagen?" "Was hätte sie vor Deinem Unfall gesagt?" "Da hätte ich sie erst gar nicht gefragt." "Und warum jetzt?" "Du hast Recht, warum jetzt. Gut, wir fahren.", und schon kehrt ihre gute Laune wieder. "Das freut mich.", kann ich nur feststellen. "Noch vor zwei Tagen wäre das für mich unmöglich gewesen.", gesteht sie mir nach einiger Zeit. "Aber warum?", bin ich überrascht. "Weil erst Du mir die nötige Selbstsicherheit gibst." "Ich? Wie denn?" "Weil Du mich behandelst, als sei ich ganz normal. Du forderst mich, Du nimmst keine falsche Rücksicht, bei Dir bin ich die Sofie und nicht die Behinderte.", "Aber Du bist die Sofie.", kann ich da nur feststellen. "Und das ist eine ganz neue Erfahrung ...
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