Die Sehnsucht nach dem Tod
Datum: 28.11.2017,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
Telefon klang ganz anders. Ich ziehe mich also rasch an und gehe zu ihr hinüber. Sofie sitzt in ihrem Bett und schaut mich übermütig an. "Guten Morgen, Sofie. So viel Lebensfreude?", frage ich. "Das ist nur Deine Schuld. Die Geister die ich rief, oder so heißt es ja beim Zauberlehrling.", lacht sie von einem Ohr zum anderen. "Und Du bist der Geist?", grinse ich. "Als Geist hat mich noch keiner bezeichnet. Und ich kenne einige echt abgefahrene Anmachsprüche. Das kannst Du mir glauben.", lacht Sofie vergnügt. Sie ist begeistert, sie hat Lebensfreude in sich und sie will aufstehen, um etwas zu erleben. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Also lasse ich mir von ihr zeigen, wo die Sachen sind und ziehe sie dann an. War sie gestern noch wie eine graue Maus mit Schlabberlook gekleidet, so sucht sie heute schon deutlich hübschere Kleidung aus. Sie wirkt sogar ausgesprochen sexy. "Was möchtest Du zum Frühstück?", frage ich, als wir in der Küche ankommen. "Kaffee und ein Brötchen mit Butter und Marmelade. Die Brötchen müssten vor der Tür stehen und Butter und Marmelade sind im Kühlschrank. Den Kaffee koche ich. Ich trinke nicht jeden Kaffee.", erklärt sie mir. Ich gehe die Brötchen holen, die tatsächlich vor der Tür stehen, decke den Tisch und setze mich dann hin. Sofie kocht den Kaffee in einer original italienischen Mokka-Maschine. Der ist echt kräftig, schmeckt aber köstlich. Dieser Kaffee weckt mit Sicherheit auch Tote auf. "Was machen wir heute? Ich will raus, unter die Leute, ...
etwas erleben.", meint Sofie nachdem sie ein ganzes Brötchen mit sichtlichem Genuss verspeist hat. "Ich muss in meine Wohnung, um ein paar Sachen zu holen. Den Rest des Tages können wir machen, was immer Du möchtest.", biete ich Sofie an. "Gut, dann holen wir Deine Sachen und anschließend gehen wir in den Zoo. Die frische Luft tut mir sicher gut.", meint Sofie. Ich stimme zu und wir machen uns auf den Weg. Ich muss Sofie auf den Beifahrersitz heben und den Rollstuhl in den Kofferraum meines Wagens packen. Dann fahren wir zunächst zu meiner Wohnung. Von der Tiefgarage aus fahren wir mit dem Aufzug hoch. Sofie schaut sich in meiner Wohnung aufmerksam um. Mir kommt vor, als ob sie neugierig ist, etwas über mich zu erfahren. "Kleine Wohnung.", meint sie. "Mehr brauche ich nicht. Ich bin ja allein." "Das stimmt. Hast Du die Sachen? Dann können wir ja fahren." Ich nehme den Koffer und rolle ihn in Richtung Aufzug. Als der dieser auf der Etage hält, steigt meine Nachbarin aus. Sie schaut mich ganz verwundert an. "Guten Tag, Herr Müller.", meint sie und schaut dann neugierig zu Sofie. "Guten Tag, Frau Krämer, darf ich Ihnen eine gute Freundin vorstellen? Das ist Sofie Gertens. Sofie, das ist meine Nachbarin, Frau Krämer.", stelle ich die beiden einander vor. "Freut mich.", meinen beide Frauen. Allerdings mustert Frau Krämer Sofie recht genau. Ich sehe ihr an, dass sie etwas irritiert ist. Aber das ist mir egal. Ich ignoriere das und halte Sofie die Tür des Aufzuges auf. Sie schaut mich ...