You And Me against the World Ch. 06
Datum: 21.11.2017,
Kategorien:
Schwule
Autor: bygaldranorn
Leichenaufschneider. Wo kamen die so schnell her...? Jona schauderte. An die darauf folgenden Minuten konnte er sich später nur noch bruchstückhaft erinnern: Man nahm Mona sanft, aber bestimmt den leblosen Körper weg. Der schmierige Typ, also known as „Vertrauenslehrer", seiberte seinen brav auswendig gelernten Text über psychische Seelsorge in Monas Ohr, die ihm ohnehin nicht zuhörte, sondern stattdessen ununterbrochen auf Kjell starrte. Der lag inzwischen auf einer eilig herbeigeschafften Trage, auf der er nach kurzer Untersuchung abtransportiert wurde. Zur Gerichtsmedizin. Weil alle Indizien auf Mord hindeuteten. Wirklich äußerst schwer beeindruckt von so viel überragender Kombinationsgabe, sah Jona den Männern in Schwarz abschätzig hinterher. Und dann war der Spuk genauso plötzlich vorbei, wie er sie überflutet hatte. Die Schritte der Erwachsenen verhallten auf dem kalten Flur. Nicht einmal mehr Monas Schluchzen war zu hören. Das Mädchen war erschöpft in Villes Armen eingeschlafen, der sich schneller erholt hatte, als Jona gedacht hätte. „Ich kann halt kein Blut sehen!", hatte er der Krankenschwester brüsk erklärt, als die sich besorgt um ihn kümmern wollte, und hatte ihre Hilfe dann rigoros abgelehnt. Nun stand er immer noch ein bisschen blass, aber nicht mehr schwankend da, das Mädchen an sich gepresst, und starrte Jona ausdruckslos an. „Misch dich nicht ein", meinte er tonlos -- von seinem Arschlochverhalten keine Spur mehr. „Ansonsten bist du der Nächste." „Soll das ...
'ne Drohung sein?" Jona lehnte sich müde an die Wand. Er hatte jetzt keine Lust auf Villes blöden Machtspielchen und dergleichen. Wenn Ville ihn einschüchtern wollte, dann hatte er morgen immer noch Zeit genug dafür. Aber Ville seufzte nur. „Nein, das ist keine Drohung, das ist ein gut gemeinter Rat. Pass auf dich auf, Süßer. Sonst liegst du schneller unter der Erde, als du gucken kannst. Gute Nacht." Und damit wandte er sich ab, um Mona in ihr Bett zu bringen, ehe der noch irgendein anderes Unheil begegnen würde. Auf diesem Internat wusste man ja nie... So kam es, dass Jona sich allein auf dem Flur wiederfand. Allein mit sich und seinen tiefschwarzen Gedanken, die bald finsterer waren als der mondlose Himmel da draußen vorm Fenster... Jona seufzte schwer und beschloss, den restlichen Abend mit Kopfhörern und seinem liebsten Hörbuch in seinem Bett zu verbringen. Der Rest der Welt konnte ihn mal. Und zwar kreuzweise! Müde suchte er seine Zeichensachen aus dem Gemeinschaftsraum zusammen und machte sich auf den Weg zu seinem Flur. Das Mädchen, das im Halbdunkel einer leise flackernden Kerze lauerte und ihn mit gierigen Augen beobachtete, bemerkte er nicht. Nicht nur das Nachtpfauenauge war wieder auf Lauer, nein. Auch Zoëys liebste Rivalin Kirstie war auf Jona aufmerksam geworden. Die Blonde leckte grinsend über das noch tropfende blutige Messer in ihrer rechten Hand, wandte sich dann ab und verschwand wieder in den Schatten. He, he. Sie konnte den morgigen Halloweenball kaum ...