1. Haustiere


    Datum: 27.04.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byLizzywritesforfun

    ... mexikanisch ... lass mal sehen." Sie bestellten das Essen. Sie setzten sich ins Wohnzimmer. Sie aßen. Sie sahen zusammen fern. Alles schweigend und keiner von beiden ließ sich etwas anmerken. Beiläufig warf Verena ihrem Freund unauffällige Blicke zu. Aber Tobias verhielt sich wie immer. Er kaute. Er war auf den Fernseher konzentriert. Er zeigte keinerlei Regung, oder ein Anzeichen, dass etwas nicht stimmte. Sie duschten (jeder für sich). Sie putzten ihre Zähne (nebeneinander). Sie gingen zu Bett (kein Sex, kein Kuscheln) und lagen einfach nur da. Verena hatte sich auf die Seite gedreht und starrte den Radiowecker an. Die Zeit verstrich quälend langsam, während sie versuchte den Anschein zu erwecken, bereits zu schlafen. Seit sie das Licht gelöscht hatten, hatte Tobias sich weder geregt, noch einen Ton von sich gegeben. Dann sprang die digitale Anzeige des Weckers auf zehn Minuten vor Mitternacht ... Die Matratze sackte ein wenig ein, als Tobias sich aufrichtete und Verena glaubte seinen Blick in ihrem Rücken spüren. Nach ein paar Sekunden schien er davon überzeugt, sie im Tiefschlaf zu wissen und stand auf. Leises Rascheln, als er seine Klamotten vom Stuhl neben dem Bett nahm und aus dem Schlafzimmer schlich ... Dann das kaum hörbare Klicken, als er die Wohnungstür hinter sich zuzog und das Treppenhaus betrat ... Die Wände waren dick genug und ausreichend isoliert, dass das Echo seiner Schritte nicht davon zurückgeworfen wurde, aber ... Verena wusste, dass er in diesem ...
     Moment die Treppe in den ersten Stock erklomm. Jetzt stand er vermutlich gerade vor der Wohnung von Yvonne Weller und klopfte so leise wie möglich. Jetzt öffnete sie ihm vermutlich die Tür. Jetzt ging er an ihr vorbei und sie würde die Tür wieder schließen, sich zu ihm umdrehen, um ... Verena lag auf dem Rücken und sah zur Decke. Was passierte wohl gerade, nur wenige Meter über ihr? In der Dunkelheit formten sich Bilder und sie war wieder im Keller, wo Frau Weller wie im Wahn auf Tobias ritt, seine Hände nach dem üppigen Fleisch ihrer Brüste griff und Verena zum zweiten Mal seinen Aufschrei hören konnte, als er kam. Sie fuhr sich mit der Hand durch das Gesicht und stellte fest, dass es naß von ihren Tränen war. Im Keller, als sie zwischen den Mülltonnen kauerte, hatte Verena nicht geweint. Sie hatte es unterdrückt, als sie gegessen und ferngesehen hatten. Den ganzen Abend über hatte eine leise, vor Angst und Leugnung zitternde Stimme ihr eingeredet, dass es nicht wahr sein könnte, aber als er die Wohnung verließ, wurde sie eines besseren belehrt. Verena schluchzte nicht. Sie schrie nicht und verfluchte auch nicht seinen Namen. Sie lag einfach nur da und ließ die salzigen Tränen ihr Gesicht benetzen. Irgendwann hörte sie auf zu weinen, atmete tief durch und drehte sich wieder auf die Seite, um dem Wecker dabei zu zusehen, wie er von Minute zu Minute sprang. ... Es war bereits nach zwei Uhr, als die Schlafzimmertür sich wieder öffnete. Tobias schaffte es noch nicht mal bis an das ...
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