1. Wahlverwandschaften Teil A


    Datum: 05.09.2017, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    Einklang mit ihrem Körper, was ich nicht bin. Dann überrascht sie mich mit ihrer Erklärung, als sie mich ruhig anschaut und mir tief in die Augen blickt, als sie langsam und deutlich spricht: „Chris, wir setzen einfach alles auf Null zurück und tun so, als ob wir uns jetzt das erste Mal treffen, einverstanden? Also ich bin Alexandra, kurz Alex genannt. Ich bin eine Frau, die gerne burschikos auftritt und weiblich aussehende, anmutige Wesen liebt und ich bekenne mich im Privatleben dazu. Ich komme aus Hamburg und mag im Karneval gern tanzen und flirten." Ich zögere, denn diese Idee ist doch etwas absurd. Ich meine, wir haben uns nun einmal getroffen und wir haben Erinnerungen, aber ich begreife, dass dies ihre Art und Weise ist mit der ungewohnten Situation zurecht zu kommen. Also tue ich ihr den Gefallen. Vielleicht ist das gar nicht mal so schlecht, es mal auszusprechen. Ich deklariere mich also als femininer Junge, der lieber ganz fraulich sein möchte. Dann springe ich über meinen Schatten und erkläre fest dass ich mich in Zukunft auch im Alltag dazu bekennen will. Und seit gestern weiß ich auch, dass ich männlich aussehende, bestimmende Wesen mag, was immer das auch für mich heißen mag. Das stürzt mich sofort in konfliktbesetzet Gedanken, als ich es laut ausgesprochen habe. Bin ich damit schwul? Gut, gestern habe ich gehört, dass ich genetisch eigentlich ein Mädchen bin, aber es fällt mir immer noch schwer mich uneingeschränkt als Mädchen anzusehen, solange ich diesen ...
     Penis trage, so klein er auch sein mag. Alex schlägt einen pragmatischen Tonfall an, der natürlich seine Berechtigung hat: „Chris, lass' uns heute einfach tanzen und singen und amüsieren, es ist Karneval. Wir können später mehr reden. Das alles muss erst einmal verdaut werden." Er nahm einfach meine Hand von Chris und zog mich wieder ins Getümmel. Ich wehre mich nicht dagegen, obwohl ich das eigentlich gar nicht vorhatte. Die laute Musik und das Tanzen lassen die ernste Unterhaltung erst einmal vergessen. Es dauert nicht lange, bis Alex mich wieder in die Arme nimmt zum Paartanzen. Ich sträube mich für einen Moment, aber Alex kann so verdammt gut führen. Ich ergebe mich einfach in den Rhythmus der Musik und in die Führung. Und ja, es macht Spaß! Alex verschwindet auf die Toilette. Als sie zurückkommt, muss ich erst einmal hinschauen, aber es ist tatsächlich so. Sie hat lässig ihr Jackett über die Schulter gehängt. Ihr Oberhemd zeigt deutlich die Andeutungen von runden Busen. Ich kommentiere das nicht, aber ich begreife nun, was sie mit Bekennen meint. Sie zeigt ihren weiblichen Körper aber trägt männliche Kleidung und bewegt sich auch eher männlich. Kampflesbe, Butch oder Dyke sind auf einmal Begriffe, die in meinem Gehirn auftauchen. Ich traue mich nicht irgendetwas zu fragen. Was bin ich dann? Sie bestellt noch ein Mineralwasser. Wie in einem geheimen Abkommen verzichten wir auf Alkohol für diesen Abend Wir tanzen wortlos weiter. „Wird dir nicht warm? Warum ziehst du nicht auch ...