1. Wahlverwandschaften Teil A


    Datum: 05.09.2017, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    erst gar nicht versuchte auch nur anzuschneiden und zweitens durfte ich im Karneval mich so anziehen, wie ich wollte. Nicht zuletzt hatte ich hier gute Freunde, bei denen ich mich nicht wie in Berlin verstellen musste. Der Zug rumpelte über die letzten Weichen und fuhr in den Bahnhof ein, nachdem kurz vorher für einen Moment der Blick auf den Kölner Dom frei war. Wie immer holte sie mich ab und umarmte mich herzlich schon auf dem Bahnsteig. Sie nahm schon wieder ein neues Parfum, was garantiert ein französisches war. Sie war jetzt 49 Jahre alt, sah aber immer noch genauso elegant und gepflegt aus, wie ich sie vom letzten Mal im Herbst her kannte, was ja immerhin schon ein halbes Jahr her war. Sie brachte mich mit ihrem alten französischen Auto zu ihrer großzügigen Wohnung in Rodenkirchen, im Süden von Köln. Es gab ein schönes Abendessen und einen langen Austausch über Neuigkeiten. Dieses Mal drängte sie mich noch stärker als sonst, doch allmählich mal eine Entscheidung zu treffen. Ich könne doch nicht unbegrenzt die pubertätsaufschiebende Hormonbehandlung durchführen lassen, sondern ich müsse jetzt nach meinem 18. Geburtstag doch eine Entscheidung fällen oder zumindest eine Untersuchung durchführen lassen. Ich wollte aber noch nicht, da der Konflikt mit meinem Vater vorprogrammiert war -- und eine Untersuchung würde mich garantiert unter Zugzwang setzen. Ich war meiner Mutter ja dankbar, dass sie dies alles halblegal arrangiert hatte, aber den Druck mochte ich einfach ...
     nicht. Ich stellte einfach meine Ohren auf Durchzug. Sie seufzte, aber insistierte nicht weiter. Sie wechselte das Thema und berichtete über ihre letzte Gastvorlesung an der Uni. Zum Schluss gab es noch einen französischen Espresso und belgische Pralinen. Der pure Genuss! Wie immer war auch mein Zimmer schon fertig. Mein Koffer stand schon wieder fertig gepackt auf dem Ständer. Bei meiner Abreise würde ich nur noch meine Kulturtasche einpacken müssen. Auf dem Bett lag schon das weiße Nachthemd mit dem Spitzenbesatz. Ich fühlte mich sofort heimisch, als ich es angezogen hatte. Erst jetzt war ich richtig in Köln angekommen. Ich betrachtete mich im Spiegel des Kleiderschrankes. Dies war die einzige Zeit des Jahres wo mein leichtes Übergewicht sich als Vorteil erwies. Auch ohne jedwede Hilfsmittel zeichneten sich im Spitzenansatz so etwas wie die Rundungen einer Brust ab und auch meine Hüften waren als rund erkennbar über einer angedeuteten Taille. Alles zusammen mit meiner geringen Körpergröße von knapp 1,65 m ergab einen feminin angehauchten Eindruck. Hier in Köln konnte ich das betonen, was ich in Berlin eher zu kaschieren versuchte. Zufrieden rollte ich mich in das Bett hinein und überließ mich meinen Träumen. Chris bereitet sich auf Altweiberfastnacht vor Wie jedes Jahr gab es dasselbe Ritual beim Frühstück, als ich im Bademantel in die Wohnküche kam. Mama hatte wie üblich Ermahnungen im Repertoire, die zwar ihren Inhalt mit den Jahren wechselten, aber immer zur Vorsicht im ...
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