1. Wahlverwandschaften Teil A


    Datum: 05.09.2017, Kategorien: Transen Autor: byGesa

    sich ein wadenlanger Jeans-Rock, der rustikal aussah. „Oh danke! Du bist ein Schatz, Mama! Das sieht ja wirklich toll aus. Und was ist in den Kartons?" Ich war aufgeregt. Sie lachte nur und forderte mich auf, sie zu öffnen. In dem einen Karton befand sich ein Paar schwarzer Western Stiefeletten zum Schnüren, die mit einem mittelhohen Absatz versehen waren und an den Seiten mit weißlichen Rosenapplikationen verziert waren. In dem anderen Karton befand sich ein weißer push-up BH. Darunter befand sich eine Packung mit einer sanft schimmernden Strumpfhose im nude-Look . „Wenn du mutig bist, Chris, dann ziehst du den knielangen Petticoat-Rock und die Bluse an. Aber auf jeden Fall solltest du die Stiefeletten ausprobieren, damit du auch mal höhere Absätze ausprobierst. Aber auch das Jeans-Outfit ist durchaus niedlich. Du hast die Qual der Wahl." Mit dem letzten Satz hatte sie den Punkt getroffen. Es war tatsächlich eine Qual. In der Öffentlichkeit war ich noch nie mit einem Rock unterwegs gewesen, der kürzer als wadenlang war. Es war eine Versuchung, aber auch ein Gefühl der Angst, denn ich fürchtete Kommentare. „Schatz, du hast um 09:00 einen Termin beim Friseur. Also entscheide dich bald!" So chaotisch sie auch sonst war, in der Vorbereitung war auf sie Verlass. Ich ergriff mutig den Karton mit der Strumpfhose und dem Büstenhalter, während ich den Bügel mit dem Rock und der weißen Bluse auch an mich brachte. Sie sah mich liebevoll an und erklärte mir mit sicherer Stimme: „Das ...
     ist das erste Mal, dass du volljährig in den Karneval gehst. Ich weiß irgendwie, dass es etwas ganz Besonderes sein wird und du wirst jemanden kennenlernen. Genieße es! Diesmal hast du keine Beschränkung der Ausgehzeit, du darfst auch spät noch unterwegs sein, aber du darfst nur im Taxi nach Hause zu mir fahren, hörst du?" Es gab Tage, da hatte ich das Gefühl, dass sie so etwas wie das zweite Gesicht hat. Na ja, nicht im absoluten Sinne, aber an solchen Tagen bewahrheiteten sich ihre Ahnungen. Es lief mir ein Schauer über den Rücken herunter, der beides beinhaltete -- Angst vor dem Unbekannten und die Vorfreude auf etwas Erregendes. Aber vielleicht war es ja auch nur die Aufregung über die Aufhebung der Ausgehzeit. Alleine in den Stiefeletten loszugehen, war schon ein Erlebnis. Es veränderte meinen Gang, wie mir bewusst wurde. Bei der Friseuse ließ ich mir die Haare kastanienbraun tönen und mit Locken versehen. Sie kannte mich schon. Es war nicht nötig mehr zu sagen. Chris geht zum Neumarkt und in die Altstadt Ulrike kannte ich bald schon vom Sandkasten. Es war schon Tradition geworden, dass wir an Weiberfastnacht die Stadt unsicher machten. Auch Cynthia und Ernst kannte ich schon vom letzten Jahr. Ernst war so in Cynthia verschossen, dass er alles mitmachte was sie wollte. Und sie war fordernd. Schon letztes Jahr hatte sie ihn als Mädchen ausstaffiert, als er zu Weiberfastnacht mit uns mitgehen wollte. Ich glaube er nahm an, dass Ulrike dasselbe von mir forderte. Es war mir ...
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