Der Olivenhain
Datum: 22.03.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
Keinen Cent!" "Das Testament ist hieb- und stichfest. Ihr Vater hat sich in weiser Voraussicht am Tag vor der Abfassung von einem Arzt untersuchen und sich bestätigen lassen, dass er perfekt klar im Kopf ist", mischt sich der Notar ein. "Wer weiß, ob sie wirklich seine Tochter ist. Wenn das deutsche Flittchen herumgehurt hat, dann war er sicher nicht der einzige, der drübersteigen durfte", legt Eleonora nach. "Gnädige Frau, es ist unerheblich, ob Greta die Tochter des Verstorbenen ist oder nicht. Laut italienischem Erbrecht ist es das Recht Ihres verstorbenen Mannes, über ein Drittel des Vermögens frei zu verfügen. Der Anteil, den er Greta und Marco vererbt hat, ist vom Wert her deutlich geringer, als das Erbe, das Sie Isabella und Renzo erhalten. Deshalb wird das Testament auch in dieser Hinsicht einem Einspruch standhalten", antwortet der Notar sachlich. "Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, lassen Sie die Sache auf sich beruhen. Sie können nur verlieren." Eleonora schaut mich voller Hass an. Wenn Blicke töten könnten, müsste ich augenblicklich tot umfallen. "Isabella, Renzo, kommt, wir gehen. Ich bleibe keine Sekunde länger in diesem Haus", sagt sie. Die beiden folgen der aus dem Raum stampfenden Frau. Ohne zu grüßen machen sie sich auf den Weg. Nur Marco bleibt zurück. Er kommt auf mich zu und reicht mir die Hand. "Ein unwürdiges Schauspiel fürwahr. Sie ist zwar meine Mutter, aber zum Glück schlage ich aus der Art", meint er. "Willkommen auf ´L`uliveto´. Giuseppe hat es ...
also doch geschafft, eine Lösung zu finden. Der alte Fuchs! Ich habe ihn wirklich gemocht." "Hallo!", grüße ich vorsichtig. "Du bist also Marco." "Wie wäre es, wenn wir heute Abend ausgehen würden?", schlägt er vor. "Sei mir nicht böse, aber ich bleibe heute Abend lieber hier. Ich habe noch etwas vor", antworte ich. "Etwas Wichtigeres als mit mir auszugehen und einen - sagen wir - schönen Abend zu verbringen?", will er wissen. Marco versucht dabei so verführerisch zu wirken, wie nur möglich. Der typische Italiener, der glaubt jede Frau ins Bett zu kriegen, wenn er nur mit dem Finger schnippt. Er hat jedoch Pech, dass ich so ganz und gar nicht auf solche Typen stehe. "Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich habe etwas viel wichtigeres vor", gebe ich Kontra. Diesmal bin ich es, die sich so verführerisch wie möglich gibt. Mein heißer Augenaufschlag kann ihm nicht entgehen. Außerdem knabbere ich auf der Unterlippe und straffe den Oberkörper, um ihm meine Brüste entgegen zu recken. "Das gibt es nicht", wehrt er ab. "Und wie es das gibt", antworte ich. Diesmal werfe ich Filippo ein Lächeln zu. Ein leichtes Rot huscht über sein Gesicht. Es ist ihm deutlich anzusehen, dass er sich freut. Mein Blick entgeht natürlich auch Marco nicht. "Du wirst doch nicht diesen Tölpel mir vorziehen?", will er wissen. "Mein lieber Marco, dieser Tölpel, wie du ihn nennst, ist ehrlich und loyal. Zwei Eigenschaften, die für mich unverzichtbar sind und die du nicht mitbringst. Du willst dich ...