Der Olivenhain
Datum: 22.03.2019,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
können, fährt er fort. "Ich weiß, dass niemand von Euch mit dem, was ich ihm zugedacht habe, zufrieden oder glücklich ist. Greta, dich kann ich verstehen, hoffe aber trotzdem, dass du mir vertraust. Du wirst es schaffen, denn du bist mein Fleisch und Blut. Den andern muss ich ehrlich sagen, dass es mir egal ist, was sie denken und gebe ihnen zur Antwort, dass man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul schaut." Damit Endet der Film. Der Mann imponiert mir. Schade, dass ich ihn nie kennengelernt habe. Er kennt seine Brut offenbar wirklich gut und ich hoffe, er hat sich auch zu Lebzeiten so durchsetzen können, wie gerade eben. Allerdings spricht der Umstand, dass er sich auf das Landgut zurückgezogen hat eher dafür, dass er dem Streit aus dem Weg gegangen ist. Im Raum herrscht zunächst Totenstille. Ich blicke fast ausnahmslos in schockierte Gesichter. Alle schauen mich an. Mein Blick schweift zu Filippo ab. Auch er schaut mich mit großen Augen an. Er ist als einziger nicht schockiert. Trotzdem ist ihm die Anspannung ins Gesicht geschrieben. "Der alte Depp hatte noch eine Tochter", meldet sich Isabella zu Wort. Sie hat offenbar als erste ihre Sprache wiedergefunden. "Wie blöd kann man sein und nicht verhüten, wenn man eine Touristin vögelt", pflichtet ihr Renzo bei. "Wie konnte er es nur wagen, mich zu betrügen. Und dann auch noch mit einer deutschen Nutte, die nur darauf wartet für irgendeinen Papagallo die Beine breit zu machen", mischt sich auch Eleonora ein. "Was sollen wir ...
hier mit diesem Bastard?", schimpft Isabella. "Meine Lieben, ich bezeichne Euch ja auch nicht als undankbare Brut und Aasgeier. Obwohl ich damit der Wahrheit sicher sehr viel näher kommen würde, als Ihr, wenn ihr mich als Bastard und meine Mutter als Nutte bezeichnet. Allerdings frage ich mich, ob ich von Euch auch nur ein Minimum an Anstand erwarten kann. Was ich bisher erlebt habe, belehrt mich eines Besseren", sage ich laut und deutlich. Erneut fällt allen die Kinnlade runter. Sie haben ganz sicher nicht erwartet, dass ich sie verstehe. Doch ihre Gesichtsausdrücke bleiben feindlich. "Mir ist egal, wenn du uns verstehst. Du hast hier nichts zu suchen. Also verschwinde!", fährt mich Eleonora an. Ich bleibe gelassen. Ein Blick zu Filippo zeigt mir, dass er es immer noch nicht glauben kann, dass ich das Weingut erben soll. "Wir befinden uns auf meinem Grund und Boden. Papa hat dieses Weingut mir vermacht. Wenn ihr Euch also nicht zu benehmen wisst, mache ich von meinem Hausrecht Gebrauch und jage Euch vom Hof", werde ich lauter. "Du hast nicht das Recht ihn Papa zu nennen!", fährt mich Isabella an. "Versuchs doch!", bellt dagegen Renzo. "Von hier vertreibt uns keiner!" "Filippo, könntest du bitte ein paar Männer holen, die den Herrschaften den Weg zeigen?", frage ich ihn. "Mach dir keine Umstände, wir finden schon alleine den Ausgang", fährt Isabel mich an. "Du kannst dir jedoch sicher sein, dass wir das Testament anfechten. Du wirst nichts bekommen, das verspreche ich dir. ...