1. Der Olivenhain


    Datum: 22.03.2019, Kategorien: Romantisch Autor: Freudenspender

    Signorina Greta Hertig aus Berlin vor. Alle vier sind fein herausgeputzt. Marco wirkt gepflegt aber nicht übertrieben gekleidet. Die anderen dagegen tragen teure Designer-Kleidung. Alles sieht kostspielig aber nicht wirklich schön aus. Sogar ich habe noch ein besseres Gefühl für Mode. Bereits auf den ersten Blick wird klar, dass es nur darum geht, zu zeigen, wer man ist und was man hat. Bei Marco kann ich mir kein klares Bild machen. Die anderen dagegen finde ich vom ersten Moment an unsympathisch. Ich bin schlicht gekleidet. Eine Jeans und ein T-Shirt, mehr trage ich nicht und kann mit dem Angeber-Outfit der Familie natürlich nicht mithalten. Dementsprechend behandeln sie mich von oben herab. "Was macht eine junge Göre aus Berlin hier? Wer hat die denn eingeladen?", will Isabella wissen. "Ich habe sie eingeladen", stellt der Notar klar. "Weil es der Wille Ihres Vaters war." "Mein Vater, mein Vater, der ist tot. Muss immer alles nach seinem Willen laufen? Damit ist jetzt endlich Schluss", braust Isabella auf. Der Notar schaut mich an und wirft mir einen entschuldigenden Blick zu. Er will mich damit wohl beruhigen. Auch ohne Worte ist mir klar, dass er auf meiner Seite ist und mir beistehen wird. Ihn auf meiner Seite zu haben empfinde ich durchaus beruhigend, allerdings fühle ich mich stark genug, mich diesem Kampf zu stellen. Mir kommt sein Satz in Erinnerung, in dem er die Verwandtschaft als Geier bezeichnet hat. Wenn das so weitergeht, war das die Untertreibung des ...
     Jahres. Ich lächle Isabell an, als sei nichts gewesen. Ich lasse sie bewusst im Glauben, dass ich sie nicht verstehe. Es ist ein bittersüßes Lächeln. Bitter, weil ich bedaure, dass mein Vater so eine Brut hervorgebracht hat. So wie ich ihn inzwischen einschätze, muss es ihm großen Kummer bereitet haben. Möglicherweise hat er sich deshalb auf den Landsitz zurückgezogen. Hier hatte er seien Ruhe und schöne Erinnerungen. Süß ist mein Lächeln, da ich viel mehr weiß, als meine ach so eingebildete Halbschwester. Mir ist inzwischen klar, dass es in wenigen Minuten ein bitteres Erwachen für sie geben wird. Genauso ist mir auch klar, dass ich ordentlich Gegenwind bekommen werde, sollte ich das Erbe annehmen. "Brauchen die Herrschaften noch etwas?", erkundigt sich Filippo. Er muss von mir unbemerkt den Raum betreten haben. Er versucht trotz allem freundlich zu sein. Schließlich kenne ich seine Einstellung der Familie gegenüber und seine Sorge um das Weingut. Renzo jedoch scheint seine Höflichkeit in den falschen Hals zu bekommt. "Wie kommst du dazu, dich hier so aufzuspielen? Du bist doch nur ein dahergelaufener Bauerntölpel. Dieser Besitz gehört nicht dir. Warum spielst du den Hausherren? Wenn es nach mir geht, kannst du jetzt schon deine Koffer packen und verschwinden. Egal wer von uns den Hof erbt, er sollte dich davonjagen. Deine verrückten Ideen haben und viel, zu viel Geld gekostet", fährt Renzo ihn an. Ich finde sein Verhalten unmöglich. "Wer soll dann dein Weingut führen? So schnell ...
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