1. Szenen eines Ehelebens 03


    Datum: 11.01.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byfotzenfreund

    Mit Ilona verband mich über mehr als ein Jahr eine seelenverwandte, virtuelle Freundschaft. Als ich Ilona das erste Mal schrieb, hatte ich nicht geglaubt, dass durch Mails etwas passieren könnte. Aber wir gerieten aneinander wie Magnete. Gab es je Widerstand meinerseits, so zerrann er schnell, wie Samen zwischen den Fingern bei unseren Selbstbefriedigungen. Um Widerstand gegen Fremdgehen zu leisten fehlt mir ein Gen. Wir trafen uns im Schlossgarten-Café. Sie saß an einem kleinen, runden Tisch und nippte an einem Glas Mineralwasser. Selbst wenn ich sie nicht von Bildern gekannt hätte, wäre sie mir als Frau sofort ins Auge gestochen. Der Blick des Jägers sozusagen. Schwarzes Business-Kostüm, weiße Bluse. Die Haare streng zusammengebunden, hinten zu einem Dutt gesteckt. Blond, sehr blond, wahrscheinlich gefärbt. Dezentes Make-up, kaum Lidschatten, aber dunkelroter Lippenstift. Rundliches Gesicht, Schmollmund. Wie sie am Strohhalm saugte, sorgte für Assoziationen. Die Hitze des Mittags war auch im Schatten fast unerträglich. Die Tallage der Großstadt ließ die Luft schnell drückend werden. Ilona hatte die Kostümjacke über die Stuhllehne gehängt. Gegen den Stoff der Bluse drückten Brüste, denen man ansah, dass sie stramm in einen BH gepresst waren. Die obersten drei Knöpfe, nicht ganz im Stil einer Geschäftsdame, waren geöffnet. „Hallo, du musst Fred sein." Sie schob die Sonnenbrille auf die Nasenspitze und musterte mich. Eine reizende Stupsnase, was mir bisher nicht ...
     aufgefallen war. Wahrnehmungsdefizit, aus gewissen Gründen. Ich nahm vor, mich zu bessern. Statt auf die Brüste blickte ich konzentriert in ihre braunen Augen. „Ilona! In Wirklichkeit schöner, als ich zu träumen wagte!" Schmeicheleien müssen sein, und bei ihr musste ich nicht schwindeln. Wir reichten uns die Hand, Küsschen auf die Wangen, links, rechts. „Du kannst dich auch sehen lassen", gab sie mein Kompliment zurück, „auch angezogen, wenn du keinen Ständer hast." Das sagte sie nicht mal besonders leise. Erschrocken schaute ich mich nach Reaktionen an den Nachbartischen um. Doch die Kaffee-und-Kuchen-Senioren hatten nicht hingehört. Natürlich freute ich mich, ihr zu gefallen. Legere, beige Leinenhose mit Bundfalten, braune Slipper, hellblaues Kurzarmhemd. Ende Vierzig, schlank, sonnenbraun, kurze, dunkle Haare. Leichter Sommersakko, vorher schon ausgezogen und über den Arm gelegt. Jetzt fühlte ich mich genötigt, den Sakko vor den Bauch zu halten. In der lockeren Hose dehnte sich jemand aus. Ich setzte mich ihr gegenüber. „Du bist doch nicht schüchtern, oder?", setzte sie das Gespräch fort, wahrscheinlich weil ich zehn Sekunden nichts gesagt hatte. Ich musste an meinen Schwanz denken. Es war mir peinlich, schon jetzt einen Steifen zu bekommen. „Nein, schüchtern bin ich bestimmt nicht. Es ist immer wieder eine aufregende Situation. Man meint, schon alles über den anderen zu wissen, weil man viel gelesen und gesehen hat. Und doch triffst es nicht immer die Realität." Sie sah mich ...
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