Wahlverwandschaften Teil 01
Datum: 25.12.2018,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
will ja auch in den Bars tanzen und nicht auf der Straße. Ich fühle mich abenteuerlustig. Genauso kann ich all den Ärger in Hamburg vergessen und mich ablenken. Für einen Moment denke ich noch daran, wie es wohl in der Firma für mich weitergehen soll, dann schüttle ich diesen Gedanken ab. Alex stürzt sich ins Getümmel Ich machte mich auf den Weg zur S-Bahn nach Köln. Natürlich war ich nicht die einzige im Kostüm. Und ebenso natürlich kam ich mit einer kleinen Gruppe ins Gespräch, die auch nach Köln wollten. Es waren zwei Männer und drei Frauen, die sich anscheinend von einem Sportclub kannten. Ihr Alter schätzte ich durchschnittlich auf etwas über fünfundzwanzig Jahre ein. Die Mädels neckten die Männer, dass sie heute gar nichts zu sagen hätten, selbst wenn sie sie einfach fortschicken würden. Ich wollte schon gerade einstimmen, als mir noch rechtzeitig meine Rolle einfiel. Es war zumindest ein Paar als solches klar erkennbar und das zweite war wohl noch nicht formiert. Es waren zwei Freundinnen und ein Mann, die sich offensichtlich zum Ausgehen verabredet hatten. Eine dieser beiden Freundinnen, die im Kostüm einer Krankenschwester, schaute mich ab und zu etwas zweifelnd an. Beim Einsteigen in die S-Bahn tat ich, als ob ich hinter sie geschubst wurde und drängte mich dann von hinten leicht ans sie, gerade genügend, dass sie meine ‚Konturen' spüren konnte. Natürlich entschuldigte ich mich brav mit absichtlich tieferer Stimme. Sie sah mich überrascht an und der Zweifel war ...
aus ihren Augen verschwunden. Menschen sehen das, was sie sehen wollen und ich genoss die Camouflage in vollen Zügen! Am Hauptbahnhof stiegen wir alle aus und machten uns auf den Weg in die Altstadt. Natürlich war es schon jetzt alles andere als leer -- und dabei war es nicht einmal Dämmerung. Auf dem großen Platz standen Menschen in Gruppen und Grüppchen. Wir machten einen kleinen Rundgang durch die verwinkelten Gassen um den Marktplatz herum und wählten dann eine der größeren Kneipen zum Tanzen. Die ‚Krankenschwester' blickte mich so an, dass ich prompt reagierte und sie zum Tanzen aufforderte. Ja, so hatte ich mir den Abend vorgestellt. Tanzen, Amüsieren, Flirten und alles vergessen außer der Gegenwart. Nach und nach wurde es gemischter -- und auch andere tanzten mit. Plötzlich wurde ich von einem breitschultrigen Indianer abgeklatscht. Die ‚Krankenschwester' winkte mir noch zu, aber sie entschwand mit ihm in den Nebenraum ein paar Schritte weiter. Ich war etwas konsterniert, als ich plötzlich allein auf der Tanzfläche stand, aber ich schaute mich einfach um. Mein Blick fiel auf eine von mir abgewandte Gestalt, die sich alleine aber voller Hingabe zu den Rhythmen der Musik bewegte. Sie trug einen weiten Rockabilly-Rock in Schwarz mit weißen Punkten und eine hübsch verzierte weiße Bluse. Ihre nackenlangen, kastanienroten und gelockten Haare tanzten im Takt der Musik. Spontan tippte ich sie auf die Schulter und forderte sie zum Tanzen auf. Als sie sich überrascht von meinem ...