Wahlverwandschaften Teil 01
Datum: 25.12.2018,
Kategorien:
Transen
Autor: byGesa
dringenden Wunsch, dass ich doch bei der Firma bleiben solle, kaum wahrnehme. Unmittelbar danach stelle ich Sylvia zur Rede. Sie wird zwar knallrot, aber bestätigt die erfolgte Verlobung mit Hans mit klaren Worten. Als ich sie fassungslos anstarre, erklärt sie mir verlegen aber durchaus mit fester Stimme, dass sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt hätte, nachdem sie ungeplant schwanger geworden wäre. Ich kann immer noch nicht begreifen, warum sie mir nichts gesagt hat. Sie erklärt, sie hätte es mir heute sagen wollen, aber der Schwangerschaftstest war erst gestern eindeutig positiv gewesen und Hans hätte die Stelle nur bekommen, wenn er Familienvater wird. Das sah Hans ähnlich. Der Schleimer ist gut befreundet mit dem Chef und kennt dessen Einstellungen. Dem traue ich auch zu, dass er das bewusst ausgenutzt hat, um mich auszuschalten! Aber warum hat Sylvia mich so hintergangen? Schön, mit jemand anders zu flirten kommt schon vor. Aber sie hat ja nicht mit einer anderen Frau geflirtet, sondern mit einem Mann, was ja schon mal nicht so nett ist. Und sie hat nicht nur mit ihm geflirtet. Vom Flirten allein wird man nicht schwanger. Sie muss meine Gedanken in meinem Gesicht gelesen haben. „Alex, bist du jemals auf meine Andeutungen von einem Kinderwunsch von mir eingegangen? Nein, bist du nie. Und plötzlich gab es nach dem ungeplanten ‚Zwischenfall' auf der Weihnachtsfeier diese Chance für mich..." Es ist trotzdem ein eklatanter Vertrauensbruch -- und das weiß sie auch. Sie ...
sieht mich defensiv an und entschuldigt sich zwar, aber sie hat nicht wirklich ein schlechtes Gewissen: „Alex, die biologische Uhr tickt bei mir sehr laut und vernehmlich. Es tut mir leid, damit will ich nicht entschuldigen, dass ich dir nichts gesagt habe, aber der Kinderwunsch ist so stark, dass ich auch deinen Zorn und Ärger in Kauf nehme. Wenn ich noch Kinder haben will, dann kann ich doch nicht ... Ich meine, wenn ich dir das gesagt hätte, was hättest du denn gesagt? Du brauchst nicht zu antworten - vielleicht können wir ja trotzdem Freundinnen bleiben?" Also das geht nun wirklich über meine Geduld hinaus. Ich fühle wie die Wut in mir hochsteigt und meine Stimme leicht schrill wird. Es geht nicht um das Kind, es geht darum, dass sie mich mit meinem Konkurrenten betrogen hat und mir das verschwiegen hat, bis ich es ausgerechnet von meinem Chef erfahre. „Sylvia, dir ist auf der Weihnachtsfeier doch schon klar gewesen, dass Hans mein Konkurrent für den Job als Abteilungsleiter war? Und dann lässt du dich auf der Feier ausgerechnet von ihm ficken, und das noch offensichtlich ungeschützt! Und du sagst mir kein Wort bis heute davon?? Und da hast du die Chuzpe mich zu fragen, ob wir Freunde bleiben können?!" Sie schluckt kurz, aber sie versucht mit halbwegs sicherer Stimme zu antworten und erklärt, dass sie meine Wut verstehen könne und es ihr leid täte, dass unsere Beziehung mit so einem unguten Missklang enden würde, aber ihr Bedauern ist offensichtlich begrenzt. Ich bin ...