Die Piratenbraut
Datum: 03.12.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
erzählt Mary. "Du meinst, es war mein Bruder und er hat mir nur ein Stück untergeschoben, um einen Sündenbock zu haben?", bin ich schockiert davon, dass Mary meinen diffusen Verdacht mit ihren Worten noch weiter erhärtet. "Darauf würde ich wetten. Ich sage es gleich Deinem Vater, was ich gesehen habe. Dann wird alles wieder gut", meint Mary und will schon zur Tür hinaus. "Halt, blieb da und lass uns gut überlegen. Ich glaube nicht, dass Dir mein Vater glauben wird.", versuche ich sie zu bremsen. "Warum nicht? Ich habe das ja gesehen!", beharrt Mary. "Er wird sicher glauben, Du willst mir nur helfen und lügst deshalb. Er ist so festgefahren, dass er seine Meinung nicht ändern wird. Du aber könntest dann genauso Probleme bekommst, wie ich.", hole ich sie auf den Boden der Tatsachen zurück. "Aber ich kann Dich doch nicht hängen lassen.", meint sie verzweifelt. "Mach die Lage nicht noch schlimmer, wie sie schon ist. Lass uns in Ruhe nachdenken und einen klaren Kopf bewahren. Wir dürfen jetzt nichts überstürzen.", beruhige ich sie. "Aber Annie, ich kann doch nicht zulassen, dass Dir dieses Unrecht angetan wird.", entgegnet sie mit Tränen in den Augen. "Ich habe Dich sehr lieb und ich weiß es zu schätzen, dass Du mir helfen willst. Aber es ist aussichtslos. So kommen wir nicht weiter.", tröste ich Mary. Sie tut mir so leid. Ich kann sie gut verstehen, denn ich würde für sie schließlich auch alles tun, was in meiner Macht steht. Aber es ist im Moment aussichtslos und deshalb ...
muss ich klug genug sein, sie zu schützen. Sie darf sich nicht in Gefahr bringen. Ich muss das alleine durchstehen und abwarten, was mein Vater entscheidet. Aber meine unbeschwerte Jugend ist nun definitiv vorbei! Kapitel 2 - Das Urteil Zwei Tage verbringe ich in meinem Zimmer, wie in einem Gefängnis. Ich darf es nicht einmal mehr zum Essen verlassen. Mary bringt mir immer etwas auf mein Zimmer, aber ich habe nicht viel Hunger. Die Situation schlägt mir auf den Magen. Fieberhaft versuche ich einen Ausweg zu finden, aber die Lage scheint aussichtslos. Philipp hat seinen Plan dermaßen gut eingefädelt, dass ich nichts dagegen unternehmen kann. Zumindest fällt mir nichts ein, wie ich mich aus meiner Lage befreien könnte. Es sind zwei Tage voller Sorgen und Tränen. Was wird auf mich zukommen? Diese Ungewissheit macht mir besonders zu schaffen. Ich hadere nicht mehr mit meinem Schicksal. Ich kann es nicht ändern und muss nun versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich habe mich einfach damit abgefunden und versuche nach vorne zu schauen. Aber leicht ist es nicht. Mary ist verzweifelt. Sie weiß, wie kompromisslos mein Vater ist, wenn jemand unehrlich ist. Er mag Menschen nicht, die lügen, stehlen und betrügen. Und nun bin ich genau so ein Mensch, der stiehlt und lügt. Wie er mich behandelt hat, als er mich mit den Vorwürfen konfrontiert hat, zeigt mir schon, wie tief ich in seinen Augen gesunken bin. Er bringt mir absolut kein Vertrauen mehr entgegen. Ich durfte mich nicht einmal ...