Die Piratenbraut
Datum: 03.12.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
versichere Euch, ich habe damit nichts zu tun.", beteuere ich erneut. Ich bin der Verzweiflung nahe. Ich stehe als Diebin und Lügnerin da. Dabei habe ich absolut nichts getan. Aber alles spricht gegen mich. Ich versuche fieberhaft nachzudenken, was da ablaufen könnte, aber ich habe keinen blassen Schimmer. Es sieht schlecht für mich aus. Und vor allem kann ich nicht einschätzen, wie mein Vater reagieren wird. Ich habe den Eindruck, er wird mir nie mehr glauben, egal was ich sage oder tue. "Du bleibst in Deinem Zimmer. Du verlässt es nicht, ohne meine Erlaubnis!", weist mich mein Vater an. "Ja, Vater, das werde ich. Aber ich versichere Euch nochmal, ich habe mit dem Schmuck meiner Mutter nichts zu tun.", versuche ich nochmals meine Unschuld zu beteuern. "Halt endlich den Mund!", fährt mich mein Vater an, "Schon genug, dass unter meinem Dach eine Diebin wohnt, aber dass Du mich auch noch so schamlos anlügst, obwohl die Sache ganz offensichtlich ist, das finde ich eine bodenlose Enttäuschung. Geh mir aus den Augen!" "Entschuldige, Schwesterherz, für die Unannehmlichkeiten. Aber jetzt bin ich Dich endlich los!", flüstert mir mein Bruder zu, als er hinter meinem Vater das Zimmer verlässt. Ich schaue ihm überrascht nach. Hat etwa mein missratener Bruder etwas damit zu tun und will es nur mir in die Schuhe schieben? Wie anders soll ich seine Worte denn verstehen? Aber was hätte er davon. Warum soll er so etwas hinterhältiges denn nur machen? Zudem hat er diese Worte so still nur ...
zu mir gesagt, dass nur er und ich es hören konnten. Sollte ich ihn und meinen Vater darauf ansprechen, würde er mit Sicherheit alles abstreiten. Und da ich sowieso schon als Lügnerin dastehe, würde das meine Lage nur noch weiter verschlimmern, aber mir nicht helfen. "Was ist los?", meint Mary, die gerade ins Zimmer gestürmt kommt. Mary war mein Kindermädchen und ist inzwischen eine gute Freundin. Mit meinen 20 Jahren brauche ich kein wirkliches Kindermädchen mehr. Aber sie hat mir in den letzten Monaten dabei geholfen, mich auf meine Rolle als Ehefrau vorzubereiten. In etwa einem Jahr soll ich einen Mann aus gutem Hause hier in London heiraten. Aber ich bin nicht mehr sicher, ob das jetzt nicht auch den Bach runter geht. Ich erzähle ihr kurz, was vorgefallen ist. Viel kann ich ja nicht erzählen, da ich von der Sache kaum eine Ahnung habe und selbst noch im Dunkeln tappe. Mary hört mir aufmerksam zu und macht ein besorgtes Gesicht. Als ich ihr von den Worten meines Bruders erzähle, verfinstert sich ihr Gesicht zusehends. "Dieser Bastard! Das war er!", entfährt ihr plötzlich. "Wie meinst Du das?", frage ich sie verwundert. "Dein Bruder ist spielsüchtig. Was man so hört, hat er horrende Spielschulden und das auch noch bei Leuten, die nicht zimperlich sind. Ich habe ihn gestern gesehen, wie er aus Deinem Zimmer kam. Als ich ihn gefragt habe, was er hier drinnen wollte, ist er mich angefahren, ich solle mich um meinen Dreck kümmern, sonst würde es auch mir schlecht ergehen.", ...