Die Piratenbraut
Datum: 03.12.2018,
Kategorien:
Romantisch
Autor: Freudenspender
meinem Versteck, werde aber von einem der Männer von Blake aufgegriffen. "Na, wen haben wir denn da?", sagt er laut und zieht mich am Arm nach vorne. Nun stehe ich im Mittelpunkt. Genau das was ich absolut nicht wollte, im Mittelpunkt stehen. Blake grinst mich an, als wollte er sagen, ich habe mir schon gedacht, dass Du es unten nicht aushältst. Auch der alte Kapitän grinst. "Sei ja still.", höre ich, wie Blake ihn anfährt. "Wer ist denn der kleine Spion?", meint der Matrose, der mich immer noch am Arm hält. "Das ist mein neuer Kapitänsjunge, Jack, heißt er. Lass ihn los!", weist Blake den Matrosen an, der mich am Arm festhält. Sofort löst der Matrose seine Hand von meinem Oberarm und lässt mich los. Nun gehe ich neben Blake, wo schließlich der Platz eines Kapitänsjungen ist. Mehr im Mittelpunkt stehen, als vorhin, kann ich ja eh nicht mehr. Der alte Kapitän macht keine Anstalten mehr, mich zu verraten. Er hat verstanden, dass Blake es ernst meint und es sein Ende wäre, würde er auch nur den Hauch einer Andeutung machen. Allein sein schmachtender Blick, den er mir zuwirft, als er auf das andere Schiff klettert, beweist mir, dass er es bedauert, mich nicht gefickt zu haben. Das kann ich mir denken, du alter Lustmolch, denke ich bei mir. Nachdem alle ins andere Schiff geklettert sind, werden die Seile, mit denen die beiden Schiffe aneinander gehalten wurden, gelöst und die "Daisy" nimmt volle Fahrt auf. "Da ist ja das Ruder kaputt. Wie sollen wir da in einen Hafen kommen?", ...
höre ich den Steuermann vom anderen Boot herüberbrüllen, aber niemand auf der "Daisy" schenkt ihm noch Beachtung. "Darf ich ein wenig an Deck bleiben? Ich brauche etwas frische Luft.", frage ich Blake. "Mach nur, komm dann einfach in die Kapitänskabine. Wir haben noch einiges zu besprechen.", antwortet er mir. "Danke!", hauche ich ihm zu und gehe zum Bug des Schiffes. Es ist herrlich, so hoch über dem Wasser zu stehen und darauf hinunter zu blicken. Es ist wunderbar, den Wind zu spüren, der mich umspielt und die Gischt, die aufgrund der schnellen Fahrt, welche die "Daisy" inzwischen aufgenommen hat, mir nur so um die Ohren spritzt. Ich werde auch ein bisschen nass, aber das ist sogar herrlich. Zum ersten Mal seit langem empfinde ich wieder ein Gefühl von Freiheit. Es gefällt mir hier! Wie ich so über das Meer, das wir durchpflügen, schaue, beginne ich ein wenig nachzudenken. Schon wieder bin ich in einer Situation, wo ich keine Ahnung habe, wie es weitergehen wird. Aber ich bin nun deutlich zuversichtlicher. Ich bin bei Piraten, das ist mir spätestens dann klar geworden, als der letzte von Blakes Leuten mit einer Fahne mit Totenkopf vom alten Schiff auf die "Daisy" gewechselt ist. Ich bin in Händen von Piraten! Und doch muss ich zugeben, dass Blake um Welten mehr Gentleman ist, wie der alte Kapitän, der ja ein angeblich ehrbarer Mann ist. Erst jetzt kann ich auch realisieren, was mein Bruder mit ihm ausgemacht hat. Philipp hat ihm den Auftrag gegeben, mich zu töten. Meinem ...