1. Erwachen (1)


    Datum: 02.11.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: Drance1964

    schien halbwegs guter Laune zu sein, denn er wiederholte seine Frage und seine schweinchenblauen Augen fixierten dabei einen bestimmten Bereich an der Tafel. Gut, ich war kein kompletter Idiot, zumindest nicht hierbei. Ich wandte mich also unbefangen zur ihm und der Klasse und erzählte ihm was er wissen wollte. Während ich seine zur Lösung hinleitenden Fragen beantwortete, bemerkte ich eine rapide zunehmende Menge erstaunter Blicke, die sicher weniger meinen Physikkenntnissen als vielmehr der sicher nicht unbedingt freiwilligen Zurschaustellung meiner Männlichkeit galt, was diese mit peinlicher Beharrlichkeit dankte. Einige starrten verstohlen, andere ungläubig. Manch eine grinste versonnen."Was war denn DAS?", zischte mich Siggi, mein Banknachbar, an, nachdem ich mich wieder gesetzt hatte. "Hast du da vorne Latte gehabt? In Physik? Hast du sie noch alle?"Ich zuckte nur ungerührt die Schultern. Wenn der wüsste!Schließlich war auch dieser Schultag überstanden. Der Nachhauseweg wurde zu einem seltsam erregenden Schaulaufen. Wohin ich auch kam, überall schienen mich Blicke zu verfolgen. Waren es Jungs, waren sie größtenteils herablassend belustigt. 'Schau mal, der da! Hat sich voll zum Ei gemacht. War mit 'nem Ständer vom Feinsten vorne an der Tafel. Also nee, könnte MIR nieee....'Ja, genau.Was die Mädchen anging: Ich hätte nie geglaubt, wie schnell sich diese Geschichte verbreiten würde. Ich kam mir vor, als würde mich plötzlich die halbe Schule eindringend mustern. Plötzlich ...
     grinsten mich selbst einige ältere Schülerinnen an. Möglicherweise war das ja auch gestern schon so gewesen, ich kann es nicht sagen. Heute jedoch fiel es mir auf. So richtig - so, als hätte ich plötzlich ein zusätzliches Sinnesorgan. Und das signalisierte, dass sie auf etwas zu warten schienen. Nun, was mich betraf, konnten sie warten, worauf sie wollten. Es war einfach so: mir war Latte, ob ich Latte hatte oder nicht. Ich hatte mittlerweile gelernt, dass dieses Phänomen mitnichten dazu führte zu explodieren oder verhaftet zu werden. Es brachte nicht einmal Ausgrenzung mit sich - zumindest nicht bei denen, die zu denen ich mich zugehörig fühlte, sondern führte im Gegenteil sogar zu einem erhöhten Interesse von Damen meines Alters und sogar darüber hinaus, was mir ganz recht war.Wir hatten uns auf dem Weg zur Bahn im "Eis-Eck" den wohlverdienten Feierabend-Nachtisch geholt. Ich musste natürlich dabei an mein gestriges Eis essen mit Anja denken. Und an das Danach. Rums, da war es wieder, dieses schmerzhafte Ziehen und Spannen. Sabine bemerkte es als erste. Während wir schleckend an der gut besuchten Haltestelle auf unsere Bahn warteten und ich von Anja träumte, merkte ich, dass ihre Augen öfter zu der anscheinend deutlich sichtbaren Beule in meinen Schritt huschten. Als sie merkte, dass ich ihre Blicke peinlich berührt verfolgte, grinste sie und hob eine Braue. Wie jetzt, Sabine? Unser "Breiter Arsch und nette Tittchen"-Schneewittchen? Die glotzte ausgerechnet MIR auf die Hose? ...
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