1. Erwachen (1)


    Datum: 02.11.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: Drance1964

    Zum Verständnis: Dies ist keine Autobiografie, obgleich sie auf meinen Jugenderinnerungen basiert. Da sich das Ganze viel länger zieht als geplant, habe ich beschlossen, in Teilen zu veröffentlichen. Positives Echo wird sicher nicht ohne Einfluss auf meine Motivation bleiben.- 1 -Ich war im Winter fünfzehn geworden, schlank & sportlich, kein Recke, aber eine angenehme Erscheinung. Die Schule lief mehr nebenher, ich fraß Bücher und war ansonsten viel draußen. Gerade hatte ich die Fotografie für mich entdeckt. Das war zu einer Zeit, als Fotoapparate noch Kästen waren, in die man eine Filmrolle einlegen und diese nach dem Belichten entwickeln lassen musste. Fotografiert wurde fast ausnahmslos in Schwarz-Weiß, denn Farbbilder kosteten ein Vermögen und waren demzufolge die Domäne derer, die das von Berufs wegen taten. Ich hatte mir nach dem Durchlesen eines Ratgebers für Amateurfotografie in den Kopf gesetzt, ein paar hübsche Frauen zu fotografieren, denn ich war in einem Alter, in dem das andere Geschlecht immer verlockender wurde. Schüchtern wie ich war, wollte ich natürlich keine Frauen aus meinem unmittelbaren Umfeld ansprechen. Was lag also näher, als an schönen Frühlingstagen, wo besagte Damen ein übermächtiges Verlangen nach Sonne entwickelten, auf Motivsuche zu gehen? So lief ich eines Tages mit meiner nach jedweden Maßstäben schrottigen Sucherkamera der Marke Beirette SL 100 am Handgelenk über den Galgenberg und sah plötzlich auf der anderen Seite der Schlucht auf ...
     einer Bank ein weibliches Wesen, das sich sonnte. Ich lief mit klopfendem Herzen den Weg um den Talkessel herum, befürchtend, dass sie verschwinden würde, wenn sie mich kommen sähe. Doch das tat sie nicht. Sie mochte Anfang, vielleicht Mitte zwanzig sein und sie gefiel mir auf Anhieb. Halblange, gewellte, dunkelbraune Haare und ein ovales Gesicht mit rehbrauen Augen, einem schmalen Mund, heller Haut und auffälligen Sommersprossen. Keine klassische Schönheit, aber sie hatte etwas an sich, das mich auf den ersten Blick faszinierte.Sie saß mit geschlossenen Augen auf der Bank und gab sich der Sonne hin. Gekleidet war sie in eine fliederfarbene Bluse aus gesmokter Kunstseide mit breitem Ausschnitt und kurzen Ärmeln, die sich eng um ihren schlanken Oberkörper schmiegte, und einen dunklen, halblangen, engen Rock. Ihre nackten Füße steckten in Schnürsandalen, deren Bänder sich bis unter die Knie wanden. Windjacke und die Handtasche hatte sie neben sich auf die Bank gelegt, und wie jede junge Frau die als erwachsen gelten wollte rauchte sie.Mir schlug das Herz bis zum Hals, als ich sie scheu musterte. Ich wandte mich zunächst Richtung Talkessel, um erst einmal zu Atem zu kommen. Als ich mich wieder gefasst hatte, drehte ich mich um und ging langsam auf sie zu. Sie richtete sich auf, blies Rauch zur Seite und schaute mich abwartend an. Ich wünschte ihr einen guten Tag und fing ziemlich aufgeregt damit an, dass ich mich der Fotografie verschrieben hätte und auf der Suche nach hübschen ...
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