Erwachen (1)
Datum: 02.11.2018,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: Drance1964
abzuwarten, wenn sich der Rauch aus ihrem Mund schön vor den dunklen Blättern kräuselte; ihr Gesicht, wenn sie mit geschlossenen Augen konzentriert an ihrem Glimmstängel sog. Dennoch schaffte ich es, dabei mit ihr zu kommunizieren, bezog sie aber immer wieder in den Prozess des Fotografierens ein, sagte ihr, wohin sie schauen, wann sie ziehen und wohin sie Rauch ausblasen sollte. Zwischendurch wartete ich einfach nur und beantwortete ihre Fragen, immer mit dem Objektiv am Auge, um nicht den Moment zu verpassen, wenn sie mich wieder einmal mit diesem scheuen Hundeblick von unten anlächelte."Oh, das war wunderschön", sagte ich. "Du hast gerade auf eine wahnsinnig tolle Art geschaut und so hübsch dazu gelächelt, das war unglaublich! Hoffentlich wird dieses Bild etwas."Sie schaute verlegen weg, sah mich dann wieder an und sagte: "Setz dich mal hin." Dabei klopfte sie neben sich auf die Bank und sah mich mit entwaffnendem Blick an. "Ich würde mich sehr freuen, wenn du mir die Bilder zeigen könntest, wenn sie fertig sind. Kannst du das machen? Weißt du, ich bin nämlich noch nie fotografiert worden. Ich meine, noch nie so, nur ich ganz allein und um meinetwillen... Und das hat mir echt Spaß gemacht." Ich schluckte kurz ob dieser für mich unerwarteten Bitte. "Aber klar, gerne doch. Aber erwarte bitte nicht zu viel, ich bin ein Anfänger und hab nur eine ganz einfache Kamera. Ich weiß nicht, ob überhaupt eins der Bilder was geworden ist. Ich möchte dir aber sagen, dass ich es ganz ...
toll finde, dass du dich von mir fotografieren lassen hast, das war sehr nett und du bist auch so hübsch, dass es Spaß macht, dich immer wieder zu fotografieren." Sie schaute mich einen Moment an und erwiderte dann, dass das ja gar nicht schlimm war und ihr auch gefallen hätte. Dann gab sie mir noch ihre Adresse und ich verabschiedete mich von ihr und lief mit dem Apparat in der Hand heim, um den Film noch am selben Tag zum Fotografen zu bringen. Vorher schrieb ich mir sicherheitshalber noch ihren Namen und ihre Adresse auf, obgleich ich beides noch heute herbeten könnte.- 2 -Gleich nach den Hausaufgaben ging ich beim Fotoladen vorbei. Die Fotografin, eine etwas stämmige, attraktive blonde Endzwanzigerin mit französischen Zöpfen, brachte meine Aufnahmen mit der entwickelten Filmrolle, schaute mich an und lächelte: "Ah, der angehende Fotograf!" Dann verzog sie traurig ihr Gesicht und breitete vierundzwanzig Abzüge vor mir aus. "Leider sind fast alle verwackelt, nur ein Bild ist halbwegs scharf. Was für einen Apparat hast du denn?" Ich sagte es ihr."Schade", meinte sie. "Die sind nicht besonders. Du musst darauf achten, beim Abdrücken nicht zu verreißen. Einatmen, ausatmen, Luft anhalten und langsam herunterdrücken. Vielleicht kannst du es ja noch mal probieren, mit einer besseren Kamera." Enttäuscht zahlte ich die Entwicklungsgebühr und blätterte niedergeschlagen durch die Abzüge. Da, das eine Bild. Das war doch was. Die Fotografin schaute mir zu. "Ja", sagte sie, "das da hast du ...