1. Die Pfandleihe


    Datum: 16.10.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: bySkorpion57

    gestreckt und suchte Halt auf dem Asphalt. Was nicht so ganz einfach zu sein schien Der hohe Absatz des Stöckelschuhs konnte keine besondere Standfestigkeit verleihen. Das zweite Bein wurde aus dem Auto gestellt und suchte Halt neben seinem Zwilling. Gemeinsam schafften sie es, die Frau grazil und elegant aus dem Wagen steigen zu lassen. Ihre Erscheinung ließ mich sofort alles vergessen, was ich bisher an vermeintlich schönen Frauen gesehen hatte. Diese Dame übertraf sie alle. Sie war schlank, mittelgroß, hatte eine modische Frisur und ein Gesicht, dessen Ausdruck irgendwo zwischen arrogant, aristokratisch und leidend lag. Ihr weißes Kleid war eher eine Offenbarung als eine Verhüllung. Es lag, die Figur betonend, eng an ihrem Körper an. Am auffälligsten war der große Ausschnitt, der ihr Dekollete vollendet zur Geltung brachte. „Ich sehe schon. Sie gefällt dir", bemerkte mein Vater sichtlich amüsiert. „Das ist Frau Schönwald. Sie ist seid langem geschieden, steht abends hinter der Theke in dieser neuen Männer-Bar, die vor kurzem an der Bundesstraße eröffnet wurde. Du verstehst schon. Sie bewohnt eine kleine Wohnung am Stadtrand. Dort sind die Mieten günstiger. Ansonsten hat sie einen Kleidertick und geht gerne zu jeder Party, zu der sie eingeladen wird. Wie du dir vorstellen kannst, sind das nicht wenige. Immer nach der Devise: „Lieber Feste feiern als feste arbeiten." Von daher ist sie auch ständig sehr klamm. Um nicht zu sagen, dauernd pleite. Alles, was sie an verwertbaren ...
     Sachwerten hatte, lagert entweder hinten im Tresor oder wurde bereits versteigert." „Was will sie dann noch hier? Was ist mit dem Mercedes? ", fragte ich meinen Vater. „Du wirst schon sehen", antwortete er grinsend. „Wenn gleich die Tür aufgeht, kommt als erstes ihr Standardspruch", fügte mein alter Herr an. „Der Mercedes gehört ihrem Chef. Sie darf ihn nutzen. Zu welchem Preis, wirst du dir sicher bald denken können." Die Mundwinkel meines alten Herren zogen sich noch einen Deut weiter in die Höhe. Die Ladentür öffnete sich und Frau Schönwald schwebte in den Laden, als würde sie über den roten Teppich bei einer Oscar-Verleihung laufen. Sie stellte sich vor den Tresen und eröffnete sofort ihr Anliegen. Oder versuchte es zumindest. „Mein lieber Herr Kramer, ich bin derzeit in einer kurzfristigen, finanziellen....". Frau Schönwald stockte kurz, während sie mich schnell, aber intensiv musterte. „Oh, wie ich sehe, haben sie einen neuen Mitarbeiter. Vielleicht darf ich dennoch um eine kurze Unterredung bitten? Es ist wirklich dringend." Frau Schönwald trippelte nervös auf ihren hohen Absätzen herum. „Natürlich, Frau Schönwald. Das ist übrigens kein neuer Mitarbeiter, sondern mein Sohn Martin und mein baldiger Nachfolger", sagte mein Vater und deutete lächelnd auf mich. „Ich will mich bald zur Ruhe setzen Martin wird mein Geschäft übernehmen und es in meinem und im Sinn unserer Kunden weiterführen." Frau Schönwalds Mine hellte sich deutlich auf. „Ihr Sohn scheint noch sehr jung zu ...
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