Die Pfandleihe
Datum: 16.10.2018,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: bySkorpion57
strahlte mich an. „Ja gerne. Sehr gerne sogar." Das Mädchen war gleich Feuer und Flamme. „Macht es dir etwas aus, wenn ich barfuss gehe? Diese hohen Schuhe sind so unbequem. Ich ziehe sie nur an, weil mein Vater es so will." „Natürlich macht es mir etwas aus. Die Parkwege sind steinig. Du wirst deinen kleinen Füßen so oder so keinen Gefallen tun.". „Mmmmmh. Also gut. Nehme ich das kleinere Übel. " Lisa bückte sich nach ihren Stöckelschuhen. „Die ziehst du nicht an", sagte ich mit festem Ton. „Entweder trage ich dich Huckepack durch den Park oder du ziehst meine Turnschuhe an. Die dürften die zwar etwas zu groß sein. Aber um diese Zeit sind nur wenige Leute im Park unterwegs." „Ich wähle die Turnschuhe." entschied sich Lisa spontan, fiel mir völlig unerwartet um den Hals und gab mir einen Kuss auf die Wange. „Du bist wirklich lieb", seufzte Lisa zufrieden. „Ganz anders als die Männer, bei denen ich sonst bin." Das hätte sie nicht sagen sollen. Mit wurde sofort wieder klar, dass Lisa als ihres Vaters Pfand ein Leben führte, von dem ich absolut keine Vorstellung hatte. Ich schluckte meine Wut und meine Neugier vorerst hinunter. Der Zeitpunkt, Lisa Fragen zu stellen, war noch nicht gekommen. Ich wollte keine Antworten. Ich wollte ihr Vertrauen. „Wie gefalle ich dir", fragte Lisa lachend, als sie mit den etwas zu großen Schuhen wie eine Ente durch das kleine Zimmer watschelte. Sie drehte sich im Kreis und zeigte mir ihr Schuhwerk. Es passte zwar nicht zu ihrem Kleid. Dafür umso ...
mehr zu ihrem unbeschwerten Lachen. „Hauptsache bequem", antwortete ich zufrieden und griff nach Lisas Hand. „Wollen wir?" „Gerne." Lisa hielt meine Hand fest, als wir langsam und schweigend durch den nahen Stadtpark schlenderten. „Martin?" Lisas Stimme war kaum zu hören. „Ja?" Meine Stimme wohl auch nicht. Ich war mehr mit meinen Gedanken beschäftigt. „Du willst mir Fragen stellen?" Lisa hatte es präzise erfasst. „Ja. Aber ich weis nicht, wo ich anfangen soll oder darf. Das alles ist so absurd." Ich holte tief Luft, um mir einen kleinen Spielraum zu verschaffen. „Du brauchst nicht fragen." Lisa drückte meine Hand und verlangsamte ihren Schritt. Ich hatte den Eindruck, dass sie den Spaziergang in die Länge ziehen wollte, um all das loszuwerden, was sie belastete. „Was ich bisher erlebt habe, wird dich ganz sicher schockieren." Lisa drehte sich zu mir und gab mir wieder einen Kuss auf die Wange. Ich nahm sie einfach in meine Arme Sie legte ihren Kopf an meine Schulter. „Du musst nichts sagen, wenn du es nicht willst". „Ich glaube, es würde mir gut tun. Zu dir habe ich Vertrauen. Und sonst Niemanden, mit dem ich mal reden kann." Hand in Hand setzten wir unseren Weg fort. „Mein Vater ist ein Spieler", begann Lisa ihre Erzählung. „Er hat alles gesetzt, was unsere Familie einst besaß. Und immer wieder verloren. Er hat, wie man so sagt, Haus und Hof verspielt. Um nicht für seine Schulden aufkommen zu müssen, hat sich die Verwandtschaft öffentlich von ihm losgesagt. Selbst meine ...