1. Eine Sommernacht mit Julian 03.Teil


    Datum: 26.09.2018, Kategorien: Schwule Autor: by2b2batiG

    denkst du gerade?", unterbrach ich die Stille. „Ach, weißt du, was ich irgendwie krass finde? Da sind wir viele Jahre lang die dicksten Freunde, die man sich vorstellen kann, und keiner von uns wagt es, dem anderen seine geheimsten Wünsche mitzuteilen. Und dann kommt ein Tag, der schlagartig alles verändert. Und dazu musst du erst in den Urlaub fahren und bestimmte Erfahrungen sammeln. Glaubst du, dass alles genauso gekommen wäre, wenn du Dirk nicht kennen gelernt hättest?" „Das kann ich schlecht sagen. Ich bin kein Hellseher. Vielleicht hätte es irgendwann doch noch Klick in unseren Köpfen gemacht, aber bestimmt nicht so schnell. Wie heißt es doch gleich in einem alten Song? Tausend Mal berührt, tausend Mal ist nix passiert. Tausend und eine Nacht, und es hat ‚Zoom' gemacht."1) „Ja, manchmal muss man eben auch Glück haben", strahlte Julian mich an. Dann beugte er sich zu mir herüber und gab mir einen zaghaften Kuss. Daran, dass sich auch Jungen küssen können, musste er sich erst noch gewöhnen. Aber dazu hatte er jetzt ja reichlich Gelegenheit. „Bekomme ich denn nun auch mein Geschenk?", wechselte Julian plötzlich das Thema. Er schien ganz gespannt zu sein, was ich ihm aus dem Urlaub mitgebracht hatte. Im Gegensatz zu ihm druckste ich verlegen herum. An das Geschenk für meinen Freund hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. „Das ist im Augenblick ziemlich unpassend", versuchte ich die Sache zu erklären. „Ich kann es dir ja in den nächsten Tagen überreichen." Julian machte ein ...
     enttäuschtes Gesicht. „Das ist unfair! Wo ich doch ganz lieb und artig gewesen bin. Vor allem zum Schluss." Er sah mich aus seinen treuen Augen so flehend an, dass ich ihm einfach nicht widerstehen konnte. Schließlich gab ich meine ablehnende Haltung auf. „Aber auf eigene Verantwortung!", versuchte ich ihm die Brisanz, die mit dem Präsent verbunden war, vor Augen zu führen. „Ich habe dich gewarnt. Wehe, du bist anschließend sauer auf mich." Mit einem leicht mulmigen Gefühl überreichte ich ihm einen länglichen Karton, der in regenbogenfarbigem Geschenkpapier eingewickelt war. Julian hielt ihn an sein Ohr und schüttelte ihn vorsichtig. „Scheint ja ziemlich massiv und schwer zu sein. Und es federt leicht nach. Könnte aus Gummi bestehen", kommentierte er das Untersuchungsergebnis. „Mach es schon auf!", drängte ich meinen Freund, denn ich konnte die Ungewissheit nicht mehr ertragen, was er wohl zu meinem Geschenk sagen würde. Nachdem Julian das Papier einfach heruntergerissen hatte, dauerte es nicht mehr lange, bis er mein ganz persönliches Mitbringsel in seiner Hand hielt. „Na, gefällt er dir?", fragte ich knapp. Der Frosch in meinem Hals war unüberhörbar. „Wow, was ist denn das? Echt geil, Alter! Ein leuchtend grüner Plastikschwanz! Und sogar mit Eiern dran! Der sieht ja fast wie ein echter aus, bis auf die Farbe natürlich." Julian konnte sich gar nicht wieder einkriegen, wobei mir zu Anfang nicht ganz klar war, ob er sich freute oder ob er geschockt war. „Ich habe übrigens den ...