1. Geschichten, die das Leben Schreibt 02


    Datum: 17.07.2018, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    eingedeckt sein. Ich wünsche Ihnen Beiden eine gute Nacht." Und wieder war ich beeindruckt. Professionell und wertungsfrei die Situation aufgelöst. Aber Andi hatte mich auch erstaunt. Was passierte da gerade? Ich ging vor, öffnete die Tür und als wir eintraten und ich das Licht anschaltete, bekam jemand ziemlich schnell, ziemlich große Augen. Es war eine großzügig geschnittene Juniorsuite mit großem Bett (wie hätten die das jetzt auf die Schnelle teilen wollen?), einem kleinen Wohnbereich, Stereoanlage, Panoramaflachbildschirm, dickem Teppichboden und Bodenläufern; an der Wand waren großformatige Fotos mit Motiven aus der Region -- Kunst, kein Kitsch; ein paar passend aufgehängte Spiegel (man konnte sich sowohl beim Anziehen, als auch bei „ganz anderen Dingen" die eher im Bett satt fanden, eingehend betrachten) rundeten den ersten Eindruck ab. Besonders groß wurden Andis Augen aber, als sie das Badezimmer sah. Es war alleine so groß, wie ein normales Hotelzimmer. Sehr viele Spiegelflächen, Toilette, Bidet (wie nutzte man das Ding eigentlich?), die obligatorische Dusche (mit allem „Schicki Micki"), eine zweite Stereoanlage und ein riesige muschelförmige Whirlpoolwanne in der zwei (oder mehr) Personen so ziemlich alles miteinander anstellen konnten, worauf sie Lust hatten. „Herr Lorch, was haben Sie denn um Himmels Willen mit mir vor?" Eine Frage mit ironischem Unterton und gespielter (?) Unschuld. „Eigentlich eine Dusche nehmen und dann ins Bett gehen und schlafen", ...
     antwortete ich daraufhin mindestens ebenso unschuldig. „Also Markus. Du hast vor, mit mir duschen zu gehen und dann mit mir zu schlafen?" „Oh Glatteisgefahr. Hey Andi, ich habe etwas Wein getrunken. Nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen. Jeder Kommentar kann falsch formuliert und ausgelegt werden. Ich bin ganz harmlos. Natürlich schlafen wir zusammen -- oder heißt das jetzt miteinander?" Ich grinste sie an. Zweideutigkeiten sind cool, aber ein Blick in ihre Augen zeigte mir, ich hatte anscheinend immer noch nicht so ganz begriffen, in welche Richtung der Hase lief. Sie wollte etwas -- Mich!!! "Harmlos!?!? Soll ich jetzt beruhigt sein, oder enttäuscht? Oh Herr im Himmel hilf. Da gerate ich zum ersten Mal in meinem Leben in eine eindeutige Situation. Und ich habe sogar den Mut, mich ihr zu stellen. Und mit wem erlebe ich die -- mit dem letzten Gentleman auf Erden. Das gibt todsicher ein neues Bild." Sie lachte und ich war mir immer noch nicht sicher, ob sie scherzte, oder es ernst meinte. „Markus, wenn ich jetzt wirklich ehrlich bin, würde ich gerne mal den Pool ausprobieren, bevor es ins Bett geht." Sie steuerte zielstrebig auf den Pool zu, überflog kurz die Piktogramme und ohne eine Antwort von mir abzuwarten, begann sie auch schon das Wasser zu temperieren und einzulassen. „Markus, hast Du noch ein paar Getränke? Cola vielleicht?" Ich verließ das Bad und begutachtete meine Einkäufe und die gut bestückte Minibar. Irgendwie kam ich mir gerade ein wenig überfahren vor. Ein junges ...
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