Himbeereis mit Sahne 03
Datum: 01.10.2017,
Kategorien:
Schwule
Autor: byteodoro_sirups
Nach dem schweren Gewitter an jenem Nachmittag hatte sich eine Regenfront in der Rheinebene eingenistet, drei Tage lang war an Baden gar nicht zu denken. In diese drei Tage fielen jedoch zwei Ereignisse von einschneidender Bedeutung: Mein Freund Harald bekam für mindestens eine Woche Hausarrest. Eine ältere Nachbarin hatte ihn bei dem Versuch erwischt, einen Büstenhalter von der Wäscheleine zu klauen. Alles Bitten und Betteln hatte nicht geholfen, sie war abends zu Haralds Vater marschiert und hatte gepetzt. Der hatte ihm, damit er endlich erkennen möge, dass man mit dem Hirn denkt und nicht mit dem Schwanz, den Hausarrest aufgebrummt. Nach diesem Vorfall hatte Haralds Mutter den Schrank in seinem Zimmer durchforstet und prompt den roten Nylonschlüpfer entdeckt. Daraufhin war die Strafe verschärft worden, so dass auch ich ihn nicht besuchen durfte. Und ich war in einer Regenpause zu Dietrich Dullmann, genannt Dulli, in die Siedlung hinaus geradelt. Mit dem Vorwand, eine technische Frage zu meiner Zeiss Ikon zu haben, war ich bei ihm aufgetaucht. Seine Mutter war in der Stadt gewesen, aber seine Oma war ganz aus dem Häuschen gewesen, weil endlich einer seiner Klassenkameraden den Weg zu ihm in die Siedlung gefunden hätte. Sie war sicher eine nette alte Dame, aber sie wusselte ständig um uns herum, so dass Dulli und ich am Ende in den Keller in seine Dunkelkammer flüchten mussten, um unsere Ruhe zu haben. Ich hatte extra den Schwarzweißfilm mit den Bildern von Harald und mir in ...
die Tasche gesteckt, aber als er mir in der Dunkelkammer die einzelnen Schritte beim Entwickeln zu erklären versucht hatte, hatte ich mich vor lauter Technik und Chemie nicht mehr getraut, ihn zu fragen. Außerdem hatte ich das Gefühl gehabt, es wäre unfair Harald gegenüber, den Film ohne ihn zu entwickeln. Und auf dem Film mit den Bildern vom letzten Montag seien noch sechs Bilder frei, so dass er mir das Entwickeln noch nicht zeigen könne. Dulli war für mein Gefühl sehr ruhig und sachlich gewesen, er war auch allen sexuellen Andeutungen meinerseits ausgewichen. Nur als wir uns der Fürsorge seiner Oma ergeben hatten und in der Küche mit einem Glas Limonade und einem Wurstbrot gesessen waren, hatte er mir, als wir einen Moment unbeobachtet gewesen waren, leise gesagt, dass er mit mir reden müsse. Die Wettervorhersage sei gut, ob wir übermorgen nicht zusammen zum Baden fahren könnten. Mir war die Zustimmung sehr leicht gefallen, kurz danach hatte ich mich verabschiedet und war wieder nach Hause geradelt, immer noch mit einem nicht entwickelten Kleinbild-Film in der Hosentasche. Zwei Tage später war die Schlechtwetterfront wirklich durchgezogen und ich radelte am Vormittag erneut hinaus in die Siedlung. Dulli erwartete mich schon mit gepackter Badetasche und als er diese auf den Gepäckträger schnallte, höre ich Glas knirschen. Ich sah ihn fragend an. „Du kennst doch jetzt meine Oma. Sie hat darauf bestanden, dass ich zwei Flaschen Limo und vier belegte Brote mitnehme. Damit wir ...