1. Überführungsfahrt


    Datum: 12.06.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen Autor: byHartMann

    das nicht vorgestellt". Der Andere schaute betreten drein. "Damit komm ich im Leben nicht an." Der Kazimir vergrub seine Hände noch etwas tiefer in seinen Hosentaschen und nickte zögerlich. Andreas streckte den Arm aus, stubste den Motor leicht an. "Stell ihn mal an" befahl er dem Kräftigen. Der trottete bedripst zur Tür, stieg ein. Der Wagen orgelte kurz vor sich hin, dann sprang der Motor an. Andreas hatte kein Problem mit dem Wagen an sich, der Motor lief seidig und rund. Der Wagen stand gut da und entsprach dem Zustand, den der Andere beschrieben hatte. Nur die Motoraufnahmen waren total hinüber. Zwei waren einfach weggerostet, zwei sahen sehr wenig vertrauenerweckend aus. Kazimir stieg wieder aus. "Beim Anlassen ist der Block richtig hochgesprungen", bemerkte er, "und schau mal, auch jetzt vibriert er ganz schön". Der Andere nickte. "Nee, so nehm ich den nicht mit, da kann ich auch gleich den ADAC mit nem Abschleppwagen holen". Der Andere wirkte jetzt doch beunruhigt: „Du hast gesagt, Du würdest ihn auf jeden Fall mitnehmen" knurrte er verbissen, „ich habe deinetwegen einen anderen Interessenten abgewiesen." Sie schauten sich über die Kühlerhaube hinweg an, Andreas verärgert, Kazimir feindselig. Schliesslich meinte Andreas: „Ich will auf jeden Fall fahren, also wie kriegen wir den Motor fest? Muss nicht schön sein, nur halten. Denn so wie er jetzt ist fällt er mir nach 100 Kilometern spätestens auf die Strasse". „Ich könnte 'nen Freund fragen, der kann Dir das heute ...
     Nachmittag sicher noch machen. Ein paar Winkeleisen reinschweissen. Das hält mindestens für die Überführung". Andreas dachte nach. Das würde bedeuten: heute nachmittag den Wagen zu dem Bekannten bringen, dort schweissen lassen, dann den Wagen anmelden, neue Nummer gegen Abend. Er würde dann nicht mehr wie geplant heute loskommen, sondern erst morgen früh. Es konnte ihm eigentlich egal sein, er hatte eh' mehrere Tage Fahrt vorgesehen. Einen Oldtimer über lange Strecken zu überführen war immer eine begeisternde Zitterpartie, da waren zwei oder drei Tage Sicherheitsmarge immer mit einzuplanen. Und dass er den Wagen auf einem Anhänger transportieren liess kam nicht in Frage. Er wollte den Wagen fahren, die ganzen zweitausend Kilometer. Also gut, er würde ihn hier schweissen lassen, das war wohl die beste Lösung. Nur eine Bleibe für die Nacht musste er finden. Aber er war sauer. Nicht weil der Fehler schwer zu beheben war. Jeder alte Wagen hatte so Schwachpunkte, die man irgendwie ausbügeln musste. Aber der Vertrauensbruch kränkte ihn. Er hätte es ihm vorher sagen müssen, das hätte die Ehrlichkeit verlangt. Als ob der Andere seine Gedanken gelesen hätte meinte er: „Du kannst natürlich bei uns bleiben, berechnen wir Dir nicht." Andreas sah ihn lange schweigend an. Ein Gedanke wuchs, genährt vom Ärger über den Vertrauensbruch und was er bisher von Kazimir und seiner Frau gehört und gesehen hatte. Der Gedanke entwickelte sich und nahm feste Gestalt an, setzte sich fest. Er nickte und ...
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